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Ein Zigarettenstummel, umgangssprachlich auch „Stummel“ oder „Kippe“, ist das Ende einer gerauchten Zigarette. Er besteht aus Papier- mit Tabakresten oder aus dem Zigarettenfilter mit Papierresten.
In der Nachkriegszeit nahm in Deutschland das Phänomen des Kippensammelns besondere Ausmaße an, wovon einige Lieder zeugen. Ein alter Schlager, eine Parodie auf Sentimental Journey:
''Stell dir vor, wir fänden eine Kippe // stell dir vor, wir fänden zwei // stell dir vor, wir fänden eine dritte // Mensch, wär das 'ne Pafferei''
Im Kippenboogie heißt es:
Und morgens in der Straßenbahn - da fängt es auch schon an- da bettelt mich mein Nachbarsmann - um eine Kippe an. Das ist der Kippen-Boogie - Kämel oder Lucki - die Länge ist egal - wir kippen noch einmal. 2. Strophe: Am Bahnhof gibt’s ne Keilerei - und alles passt gut auf - denn einer wirft ne Kippe weg - und hundert stürzen drauf. usw.In der heutigen Zeit hat das Kippensammeln, zumindest in den wohlhabenden Ländern, kaum Bedeutung mehr.
Der Umgang mit Zigarettenstummeln unterscheidet in verschiedenen Kulturen teils stark, so ist es beispielsweise in Japan deutlich stärker als in westlichen Ländern verpönt, einen Zigarettenstummel oder auch nur Asche auf den Boden fallen zu lassen, statt dessen ist der Gebrauch von tragbaren Aschenbechern verbreitet.
Zigarettenstummel stellen eine ernstzunehmende Umweltbelastung dar. Die Zahl der weltweit pro Jahr weggeworfenen Zigarettenstummel wird auf 4,5 Billionen geschätzt. Laut einer Untersuchung der TU Berlin aus dem Jahr 2014 liegen in Berlin auf einem Quadratkilometer Freifläche durchschnittlich 2,7 Millionen Kippen.
Der Zigarettenfilter aus Celluloseacetat zersetzt sich erst nach Jahren, ist jedoch nicht giftig. Die eigentliche Umweltbelastung stammt von den Tabakresten sowie den im benutzten Zigarettenfilter enthaltenen Giftstoffen. Die Filter können bis zu 50 % des im Zigarettenrauch enthaltenen Teers zurückhalten (und folglich später an die Umwelt abgeben). Hinzu kommen die weiteren im Zigarettenrauch enthaltenen Stoffe, die in verschiedenen Anteilen vom Filter zurückbehalten werden sowie die im Resttabak enthaltenen Tabakzusatzstoffe. Belastet werden hauptsächlich Gewässer. Aus einem Stummel können - beispielsweise durch Regen - knapp zwei Milligramm Nikotin in Böden und Gewässer gespült werden.
Weggeworfene, noch glimmende Zigarettenstummel können Brände auslösen. Diese verursachen oftmals erhebliche Schäden und können auch Menschenleben gefährden.
Kinder nehmen manchmal aufgefundene Zigarettenstummel in den Mund, sei es aus Neugier oder um rauchende Erwachsene nachzuahmen. Abhängig vom Körpergewicht können bereits eine bis drei verschluckte Zigarettenstummel zu deutlichen Vergiftungserscheinungen, wie Übelkeit, Durchfall und/oder Erbrechen führen. So befasste sich beispielsweise der Giftnotruf Berlin im Jahr 2007 allein 260 mal mit Notrufen von Betroffenen, weil Kinder Zigaretten oder Teile davon verschluckt hatten. Im Jahr 2010 waren dies 921 Fälle.
Ein einheitliches Rauchverbot auf Kinderspielplätzen besteht in Deutschland und der Schweiz nicht, jedoch haben sowohl einige Länder (z. B. Bayern), als auch einzelne Kommunen (z. B. Heidelberg, Dresden) entsprechende Verbote erlassen. Ab Juli 2013 ist das Rauchen auf Bremer Kinderspielplätzen verboten, dieses Landesgesetz ist zunächst bis August 2018 befristet. In Berlin besteht mit Ausnahme der Bezirke Neukölln und Treptow-Köpenick auf allen Spielplätzen Rauchverbot.
Eine Untersuchung des DKFZ aus dem Jahr 2010 zeigte, dass sich auch trotz entsprechendem Rauchverbot beispielsweise in Würzburg noch mehr als 50 Kippen je Spielplatz finden lassen.
Dieser Text ist aus der Wikipedia - zum Original, Autoren.
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