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Ein Zigarettenautomat ist ein Verkaufsautomat für Zigaretten. Zigarettenautomaten sind häufig im öffentlichen Raum oder in Gaststätten aufgestellt. Die Bezahlung der ausgegebenen Tabakwaren, die in handelsüblichen Zigarettenpackungen abgegeben werden, erfolgt fast ausschließlich mittels Bargeld, meist Münzen.
Zunehmend sind aber auch Geldkartensysteme oder Einzüge für Banknoten an Zigarettenautomaten zu finden. An modernen Automaten können auch Feuerzeuge und Prepaid-Karten zum Aufladen von Mobiltelefonen gezogen werden. In Deutschland werden über 800.000 Zigarettenautomaten gezählt. Es ist damit das Land mit der weltweit höchsten relativen Dichte an Zigarettenautomaten. Durch die Änderung des Jugendschutzgesetzes (seit dem 1. April 2003 gilt hier ein Abgabeverbot von Tabakwaren an Jugendliche unter 16 Jahren) müssen alle Automaten auf eine Technik umgerüstet werden, die die Einhaltung des Abgabeverbots garantiert. Die Automatenindustrie setzt hierbei in erster Linie auf Chipkarten-Systeme, unter anderem auf das Altersmerkmal der Geldkarte. Für die Umstellung gilt noch eine Übergangsfrist bis zum 1. Januar 2007.
Aufgestellt und betrieben werden Zigarettenautomaten meist durch spezialisierte Firmen, so genannte Automatenaufsteller oder Zigarettengroßhändler. Die Inhaber der Aufstellfläche (Haus- bzw. Grundstücksbesitzer, Gastronomen etc.) erhalten eine Provision, die sich an der Anzahl der verkauften Zigaretten bemisst.
In Österreich gibt es Zigarettenautomaten sowohl in Gaststätten als auch auf der Straße, meist vor Tabaktrafiken. Es gibt aber bislang keinerlei Beschränkungen durch das ebenfalls existierende Jugendschutzgesetz. Auf öffentlichen Flächen werden sie meist von Tabaktrafiken betrieben. Anders als in Deutschland gab es in Österreich nie spezielle Automatenpackungen, die Packungen haben immer wie üblich 20 Zigaretten auch in diesen Packungen. Das ergibt sich daraus, dass eine Packung immer einen ganzen Schillingbetrag gekostet hat und nie im Groschenbereich. Dadurch war ein genauer Einwurf nie wirklich ein Problem. Aber auch bei der Euroumstellung wurde dies beibehalten. Allerdings gibt es seit der Währungsumstellung immer mehr Automaten, die auch Papiergeld anerkennen und Rückgeld auswerfen. Der Preis ist bei den Automaten, die von Trafiken betrieben werden, identisch mit denen im Geschäft, während der Preis in Lokalen meist einen Aufschlag von 10 - 15 % hat.
In der Schweiz findet man Zigarettenautomaten in den meisten Gaststätten. Außerdem kann man Zigaretten aus Snackautomaten (sog. Selecta-Automaten) beziehen, die häufig entweder an Bahnhöfen oder, falls die Ortschaft keinen Bahnhof hat, an zentralen Lagen in diesen Ortschaften zu finden sind. Hier ist die Auswahl jedoch meist auf zwei bis drei Marken beschränkt. Tabakpapier, welches primär für den Cannabiskonsum verwendet wird, und Feuerzeuge kann an letzeren Automaten auch bezogen werden.
Es existieren keine Beschränkungen beim Bezug, was Automaten für minderährige attraktiv macht. Einzig Aufkleber weisen darauf hin, dass Minderjährige keine Zigaretten beziehen dürfen. Wie in Österreich ist der Preis und die Packung bei allen Bezugsarten gleich.
Normalerweise werden Zigaretten in Läden verkauft, die eine Lizenz für "Sali e Tabacchi" besitzen. Vor diesen Geschäften befindet sich öfters ein Automat, der Zigaretten, Blättchen und Feuerzeuge verkauft, wenn der Laden geschlossen ist. Sehr vereinzelt finden sich mittlerweile auch Zigarettenautomaten.
Im Automaten-Land Japan gibt es auch viele Zigarettenautomaten sowohl in Gaststätten als auch im Freien. Viele der früher im Stadtbild häufig vertretenen kleinen Tabakhändler, die in einer winzigen Durchreiche wirklich nur ein begrenztes Sortiment der gängigen Zigarettenmarken anbieten (und sonst nichts verkaufen) haben mittlerweile ihre Ladennische durch zwei oder drei Automaten ersetzt. Wie alle japanischen Automaten bieten auch die Zigarettenautomaten maximalen Verkaufskomfort mit Akzeptanz von Scheinen, Wechselgeld-Ausgabe, digitalen Anzeigen für Leerfächer und dekorativer Ausleuchtung.
Öffentlich zugängliche Zigarettenautomaten stellen genauso wie die Automaten für alkoholische Getränke den Verkauf automatisch ab elf Uhr abends ein bis zum nächsten Morgen um sechs. Damit soll der Verkauf an Minderjährige, die bis zum Erreichen der Volljährigkeit von 20 Jahren weder rauchen noch trinken dürfen, erschwert werden.
In vielen Ländern gibt es keine oder nur wenige Zigarettenautomaten. Gründe dafür sind meist gesetzliche Regelungen. So gibt es z.B. in Frankreich zwar Zigarettenautomaten, jedoch befinden sich diese ausschließlich in Bars, in denen Jugendliche unter 16 keinen Zutritt haben; öffentliche Zigarettenautomaten existieren nicht.
Dieser Text ist aus der Wikipedia - zum Original, Autoren.
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