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Ein Glas Rotwein am Tag wirkt sich durchaus positiv auf die Gesundheit aus. Doch Wein kann auch allergische Reaktionen auslösen. Schuld daran sind Weinproteine.
"Bei der Weinveredelung wird versucht, die Proteine der Trauben zu entfernen. Damit möchte man Trübungen im Wein vorbeugen. Doch das gelingt nicht immer zu 100 Prozent", erklärt Arne Menzdorf, Fachbiologe von myAllergo.
Weine unter der Lupe
Die Mainzer Institute für Molekulare Biophysik und für Immunologie haben deshalb gemeinsam verschiedene deutsche Weinsorten unter die Lupe genommen und auf ihren Proteingehalt untersucht. Insbesondere einheimische Sorten wie Portugieser Rotwein und Dornfelder Rotwein werden intensiv ins Visier genommen.
In beiden Weinsorten konnten mehrere der Proteine nachgewiesen werden, die im Verdacht stehen, eine Allergie auszulösen. "Es gibt Proteine im Wein, die in ihrer Struktur sehr ähnlich aufgebaut sind, wie bereits bekannte Allergene", erläutert Heinz Decker, Professor für Molekulare Biophysik an der Universität Mainz im pressetext-Interview. "Deshalb untersuchen wir potenzielle Weinproteine biophysikalisch, chemisch als auch immunologisch."
Die Untersuchungen der Wissenschaftler sind noch nicht abgeschlossen. "Sicher ist, dass es die Weinallergie gibt. In der Literatur wird nur von einzelnen Personen berichtet, die allergische Symptome aufweisen. Der Genuss von Wein scheint daher insgesamt gesundheitlich unbedenklich zu sein. Wir versuchen nun herauszufinden wie ausgeprägt eine Weinallergie ist. Das Ausmaß wird zurzeit in einer Umfrageaktion erfasst", erklärt Decker.
Ungetrübter Weingenuss als Forschungsziel
Die Forscher hoffen die Allergene im Wein genau zu identifizieren. "Proteine im Wein können entweder natürlicherweise aus den Trauben stammen oder beim Prozess der Bearbeitung miteingebracht werden. Wenn wir die Allergene identifiziert haben, werden wir untersuchen, wie wir diese wiederum aus dem Wein rausziehen können", so Decker.
Bis dahin sollten vor allem Nahrungsmittelallergiker vorsichtig sein und bei Anzeichen wie Rötungen, Atemschwierigkeiten und Kratzen eine Allergie in Betracht ziehen. "Wer nach der dritten Flasche jedoch über Kopfschmerzen klagt, kann sicher sein, das kommt vom Alkohol und ist keine Weinallergie", scherzt Decker.
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