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Drogenkonsum: Auch wer nur zusieht, wird asozial
Forscher der Duke University haben herausgefunden, dass schon das Zusehen,
wie andere abhängig machende Substanzen konsumieren, einen negativen Einfluss hat.
Wenn im Freundeskreis oder in der Familie jemand einen Rausch erlebt, steigt die
Wahrscheinlichkeit, dass die anwesenden (aber nichts konsumierenden) Jugendlichen
antisoziales Verhalten an den Tag legen.
"Eine Reihe von Studien hat
gezeigt, dass Alkoholkonsum vor dem Alter von 15 Jahren ein breites Spektrum von
späteren Problemen vorhersagt, wie etwa Abhängigkeit,
kriminelles Verhalten und gesundheitliche Probleme. Unsere Ergebnisse zeigen, dass
wir aber auch versuchen sollten, dass Jugendliche in dieser Zeit nicht dem Substanzmissbrauch
anderer ausgesetzt werden", erklärt Forscherin Candice Odgers.
Im Rahmen
der Studie wurden 151 Jugendliche im Alter von elf bis 15 Jahren begleitet, die in
hochriskanten Wohngegenden aufwachsen. Über 30 Tage hinweg beantworteten sie drei
Mal täglich über ihr Smartphone die Fragen der Forscher. Danach wurde das Verhalten
von Jugendlichen an Tagen, an denen sie Alkohol- oder Drogenkonsum bei anderen beobachtet
hatten, mit ihrem Verhalten an jenen Tagen, wo sie das nicht getan hatten, verglichen.
ADHS-Kinder
besonders gefährdet
Auch die genetische Disposition spielt eine
Rolle. Jugendliche ohne eine genetische Disposition zu risikofreudigem, impulsivem
Verhalten zeigten nach dem Beisein bei Substanzkonsum doppelt so häufig antisoziales
Verhalten wie Diebstahl, Gewalt oder mutwillige Zerstörung. Jene Jugendliche, die
den DRD4-7R-Genotyp in sich tragen, der auch mit ADHS assoziiert wird, waren hingegen
sechs Mal so gefährdet, antisozial zu handeln.
"Unsere Ergebnisse unterstützen
die Idee, dass Situationen, in denen andere Alkohol
oder Drogen
konsumieren, als Auslöserreize für jugendliches Problemverhalten dienen können und
dass manche Jugendliche durch ihre genetische Disposition sensibler gegenüber diesen
Risiken aus der Umwelt sind als andere", verdeutlicht Studienautor Michael Russell.
Artikel vom 11. Dezember 2015
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