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Alle reden von Crystal. Medien, Politiker und Praktiker der Suchthilfe. Es ist die aktuell gefährlichste synthetische Droge. Sie ist überall verfügbar, vor allem in Sachsen und in Bayern. Produziert wird in Tschechien und längst auch in Deutschland. Die Droge ruft schwere gesundheitliche Schäden hervor.
Methamphetamin "Crystal Meth" ist ein potenterer und länger wirksamer Abkömmling des Amphetamins. Während das Niveau des Amphetaminkonsums insgesamt schwankt, steigt der Konsum des Methamphetamins. Gemeinsam stehen sie auf Platz zwei der weltweit am häufigsten konsumierten illegalen Drogen. Im Mittelpunkt steht die Zunahme des Konsums in der deutsch-tschechischen Grenzregion: Der Wunsch nach Beratung verdoppelt sich nahezu jährlich.
Die Verfügbarkeit steigt, der Preis sinkt. In der Partyszene hat schätzungsweise jeder Vierte einmal oder häufiger "Crystal Meth" konsumiert. Die aktuelle Situation um Crystal Meth erinnert an frühe Diskussionen um Heroin, die zur Ausrufung des "Weltdrogentags" im Jahr 1987, dem "International Day against Drug Abuse an Illicit Trafficking" (Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr) führte. Betrachten wir die Schlagzeilen der 70er Jahre, erkennen wir kaum einen Unterschied in der Lagebeschreibung und in den Pressemeldungen - abgesehen davon, dass heute in Deutschland ein gut ausgebautes Beratungs- und Hilfesystem für Abhängige illegaler Drogen besteht. Und dass in Beratung und Therapie kein Unterschied gemacht wird zwischen illegal und legal.
Gesundheitspolitisch allerdings werden die Gesundheitsrisiken und das Ausmaß der Probleme durch Alkohol und Tabak seit Jahrzehnten viel zu wenig wahrgenommen. Sie sind die Spitzenreiter. Prävention und Jugendschutz bleiben halbherzige Feigenblätter. Es fehlen Werbeverbote für Alkohol- und Tabakprodukte, es mangelt an Abgaberegulierungen. Der Jugendschutz ist inkonsequent und kaum ernsthaft umgesetzt. Und auch die wirksamste Prävention wird bisher nicht genutzt: die Preisanhebung. Mit einer zweckgebundenen Abgabe auf reinen Alkohol und Tabak könnten verhaltenspräventive Maßnahmen für Jugendliche und Erwachsene finanziert werden.
Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der DHS: "Es fehlt ein Weltalkoholtag! Das größte Problem bekommt die geringste Aufmerksamkeit. Deutschland könnte hier als international führende Alkoholnation aktiv werden." Die DHS ist es bereits. Seit 2007 organisiert sie alle zwei Jahre die "Aktionswoche Alkohol".
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