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Acht Prozent weniger Drogentote, ein Rückgang bei den erstmals auffälligen Konsumenten: Auf den ersten Blick scheint die Rauschgiftstatistik jene gute Nachricht zu sein, von der Mechthild Dyckmans gestern sprach.
Wer aber genauer hinsieht, kann den Optimismus der Drogenbeauftragten nicht teilen. Denn tatsächlich floriert das Geschäft mit den Drogen in Deutschland wie noch nie. Immer mehr Heroin aus Afghanistan, Kokain aus Südamerika sowie Ecstasy und Speed aus Europa überschwemmen den Markt. Das lässt sich an den sprunghaft gestiegenen Mengen ablesen, die 2009 aus dem Verkehr gezogen wurden. Denn die fette Beute der Ermittler ist nicht Ergebnis massiv verstärkter Kontrollen, sondern Resultat eines insgesamt gewachsenen Drogenumlaufs in Deutschland.
So bitter es ist: Endgültig gewinnen lässt sich der Kampf gegen die perfekt organisierten Drogenringe nicht. Die Strategie, das Geschäft in den Herkunftsländern des Rauschgifts zu unterbinden, ist kurzfristig mehr Wunsch als Wirklichkeit. Man denke nur an die schwierige Lage in Afghanistan, dem Heroinexporteur Nummer eins.
Aussichtsreicher wäre es, direkt beim Abnehmer in Deutschland anzusetzen: Kluge Prävention ist gefragt, damit junge Menschen gar nicht erst zu Drogen greifen. Die Chance, konkrete Maßnahmen zu benennen, hat Mechthild Dyckmans gestern leider verpasst.
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