Überdosis

Überdosis bezeichnet die (meist unbeabsichtigte) Einnahme einer zu großen Menge einer physiologisch wirksamen Substanz, also eines Medikamentes oder einer Droge. Eine Überdosis ist also eine Vergiftung, die auf einer zu großen Dosis eines Genussmittels oder einer therapeutischen Substanz beruht:

Eine Überdosisierung kann nicht nur durch Medikamente sondern auch alle anderen stoffabhängigen Süchte entstehen
Eine Überdosisierung kann nicht nur durch Medikamente sondern auch alle anderen stoffabhängigen Süchte entstehen

Gift ist eine Frage der Dosis - (Paracelsus) Das Wort Überdosis wird vor allem in Bezug auf Drogen verwendet. Hier kommt es neben gezielten Überdosierungen zur Selbsttötung (eher die Ausnahme) aufgrund einer besonderen Reinheit der Droge oder eines Mangels an Dosiermöglichkeiten zu einer übermäßigen und potenziell gefährlichen Überdosierung. Bei Heroin ist dies eine der verbreitetsten Todesursachen, man spricht auch vom Goldenen Schuss. In diesem Zusammenhang wird dieser Begriff hauptsächlich dann verwendet, wenn aus der Überdosis eine akute Lebensgefahr resultiert, also die letale Dosis erreicht wird.

Soforthilfe bei Überdosis

Generell ist eine Überdosis als eine Vergiftung zu betrachten, die Behandlung erfolgt entsprechend. Einige Punkte sind bei einer Überdosis jedoch hervorzuheben, weil es sich dabei in der Regel um eine akute Vergiftung mit einer sehr wirksamen Substanz handelt, bei der die Einnahme des Giftes noch nicht weit zurück liegt. Es ist im Allgemeinen sinnvoll:

  • das Erbrechen auszulösen,
  • eine Unterkühlung zu vermeiden (besonders bei Betäubungs- und Schlafmitteln),
  • den Kreislauf zu stützen (siehe auch Schock),
  • verängstigte Patienten zu beruhigen und Panik zu vermeiden (besonders bei der Einnahme von Halluzinogenen),
  • nicht ohne ärztlichen Rat Gegenmittel einzunehmen, weil manche Substanzen unerwartete Wechselwirkungen auslösen,
  • eine Probe der Substanz zur Analyse zu sichern (besonders bei illegal erworbenen Drogen und bei Pflanzen),
  • einen Notruf abzusetzen, auch bei Konsum illegal erworbener Substanzen (siehe auch den folgenden Punkt),
  • dem (Not-)Arzt alle Informationen über die genommenen Substanzen zu geben, selbst wenn daraus eventuell strafrechtliche Konsequenzen erwachsen könnten, denn erstens untersteht der Arzt der Schweigepflicht und zweitens ist eine Strafe immer besser als der Tod. Siehe auch Rechtliche Aspekte bei Hilfeleistung.

Für Vergiftungsfälle gibt es in vielen Regionen einen speziellen Notruf, den der so genannten Vergiftungszentralen:

  • in Deutschland: 030/19 240
  • in Österreich: 01/406 43 43

Siehe auch

Literatur

  • Richi Moscher: Too Much - Erste Hilfe bei Drogenvergiftungen. Grüne Kraft Verlag, Löhrbach o.J., akt. 8.Auflage, ISBN 3-925817-72-7.

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