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Am 21. Mai hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung den Drogen- und Suchtbericht 2015 vorgestellt. Der Bericht stellt die aktuellen Daten und Fakten sowie die Entwicklungen der Drogen- und Suchtpolitik der Bundesregierung im Jahr 2014 dar.
Drogenbeauftragte Marlene Mortler: „Zu Beginn des vergangenen Jahres habe ich das Amt der Drogenbeauftragten angetreten. Der diesjährige Bericht deckt somit einen Großteil meines ersten Amtsjahres ab. In dieser Zeit ist viel geschehen. Die Themenvielfalt war groß und die suchtpolitischen Herausforderungen bleiben. Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Drogen- und Suchtpolitik. Ich will einen aktiven Gesundheitsschutz, von der Prävention über Beratung bis zur Behandlung. Wir haben in 2014 viele positive Auswirkungen der Politik der vergangenen Jahre verzeichnet. Beispielhaft möchte ich die Bereiche Alkohol und Tabak anführen, wo wir gute Ergebnisse gerade bei Kindern und Jugendlichen vorweisen können. Erstmals lag in 2014 die Raucherquote bei Kindern und Jugendlichen unter 10% und auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Alkoholvergiftungen ging zurück. Aber es gab auch problematische Entwicklungen, die wir nicht ausblenden, sondern für deren Lösungen wir intelligente neue Wege anbieten.“
Die Zahl der Drogentoten ist in 2014 moderat angestiegen. Bei einigen illegalen Substanzen gab es negative Entwicklungen. So nimmt die Verbreitung von Crystal Meth zu. Auch der erstauffällige Konsum von Amphetaminen stieg zuletzt wieder an. Hinzu kommt: Cannabis wird viel zu häufig verharmlost, die Nachfrage nach Beratung und Behandlung aufgrund von Cannabiskonsum steigt. Zudem bedrohen Neue Psychoaktive Substanzen, häufig direkt über das Internet bestellt, die Gesundheit der Konsumenten.
Marlene Mortler: „Wir arbeiten konsequent mit den bewährten Instrumenten weiter, um die Menschen in unserem Land vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen. So wurde 2014 die unter meiner Schirmherrschaft stehende Kampagne ‚bunt statt blau’ mit dem Deutschen PR-Preis ausgezeichnet. Ein berechtigtes Ausrufezeichen, denn die Kampagne wirkt nachhaltig. Wir dürfen uns aber nicht auf dem Erreichten ausruhen und von neuen Entwicklungen überholen lassen. Ich habe daher zusätzliche neue Initiativen, Projekte und Themen angestoßen, die die Aktualität unserer Drogen- und Suchtpolitik widerspiegeln. Über die Gefahren der E-Zigaretten und E-Shishas, insbesondere für Kinder und Jugendliche, werden wir weiter aufklären. Wir haben zudem eine Reihe von Modellprojekten für die Prävention im Bereich Crystal Meth angestoßen und das Thema Glücksspielsucht in den Fokus genommen. Neue Suchtformen wie z.B. Computerspiel- und Internetabhängigkeit nehmen wir ebenso ernsthaft in den Blick. Ich will mehr Aufklärung und den Betroffenen passgenaue Hilfen anbieten. Bei allen Überlegungen ist mir wichtig, den Bereich der Prävention weiter zu stärken. In 2014 ist es uns gelungen, 1,5 Million Euro zusätzlich für die Drogen- und Suchtprävention bereit zu stellen. Und auch das Präventionsgesetz wird weiteren Schwung in die Drogen- und Suchtpolitik bringen.“
Der Drogen- und Suchtbericht 2015 gibt in Teil A einen Überblick über aktuelle Daten und Fakten zur Drogen- und Suchtpolitik in Deutschland. Er umfasst zudem erstmals einen Überblick über ausgewählte Bereiche der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Drogenbeauftragten. Der Teil B befasst sich mit den vier Säulen der Drogen- und Suchtpolitik Der Schwerpunkt liegt auf der Prävention. Es werden u.a. zahlreiche Projekte aus Verbänden , Vereinen und den Ländern vorgestellt. Außerdem kommen Prominente und Betroffene in der Rubrik ‚Vorgestellt’ zu Wort, die sich gegen Drogen und Sucht engagieren. Daneben gibt es einen Überblick über aktuelle Entwicklungen der internationalen Zusammenarbeit.
Marlene Mortler: „Unser deutsches Suchthilfesystem ist vorbildlich und weltweit anerkannt. Wir setzen auf Prävention und Behandlung statt auf erhobenen Zeigefinger und Strafe. Im Bereich der internationalen Zusammenarbeit haben wir 2014 gemeinsam mit dem Bundesentwicklungshilfeministerium die Weichen gestellt, um unsere positiven Erfahrungen weiterzugeben. Wir beschreiten einen Weg der Alternativen Entwicklung, um in den Drogen produzierenden Ländern vor Ort die Grundlagen dafür zu schaffen, dass weniger Drogen in den internationalen, illegalen Handel gelangen. Wir bleiben also bei unseren erfolgreichen vier Säulen in der Drogen- und Suchtpolitik: Prävention, Beratung und Behandlung, Schadensminimierung und gesetzliche Maßnahmen zur Angebotsreduzierung. Der vorliegende Bericht gibt einen breiten Überblick über die Gesamtsituation.“
Der Drogen- und Suchtbericht erscheint 2015 erstmals in zwei Ausführungen: als gekürzte
Printfassung und als ungekürzte Online-Fassung,
die über die Internetseite der Drogenbeauftragten abgerufen werden kann.
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