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Pläne der britischen Regierung, das Product Placement für TV-Produktionen freizugeben, haben aufgrund potenzieller Gesundheitsgefährdung zu heftiger Kritik geführt. Speziell gibt sich die British Medical Association (BMA) laut einem Bericht des Guardian bezüglich von Platzierungen im Zusammenhang mit Alkohol, Glücksspiel oder Nahrungsmitteln mit hohem Salz-, Zucker- oder Fettgehalt besorgt.
Derartige Product Placements zuzulassen "wird den Schutz junger Menschen vor schädlichen Marketingeinflüssen mindern und die Volksgesundheit negativ beeinflussen", warnt die BMA. Befürworter wiederum verweisen auf das hohe Einnahmenpotenzial für Rundfunkanstalten. Ähnliche Diskussionen in anderen Ländern wie Deutschland sind auf die Dauer nicht auszuschließen.
Bekannt und verboten
Product Placements bieten Medienproduzenten eine zusätzliche Einnahmequelle und sind aus US-Serien und Hollywood-Filmen bestens bekannt. Doch deutschen TV-Produktionen sind bezahlte Platzierungen ebenso untersagt wie britischen. Die Ende 2007 verabschiedete EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste sieht zwar grundsätzlich ein Verbot vor, lässt aber die Möglichkeit für Ausnahmen etwa im Bereich von TV-Produktionen vor. Eben diese sind in Großbritannien nun angedacht - wohl auch, da dies laut Rundfunkanstalten 140 Mio. Pfund (rund 155 Mio. Euro) an Mehreinnahmen ermöglicht.
Gefahr besonders für Kinder
Die BMA verweist indes auf das Problem, dass Product Placements die Grenze zwischen redaktionellen und Werbeinhalten verschwimmen lassen und nicht immer offensichtlich sind. "Studien belegen, dass Kinder besonders empfänglich für eingebettete Markenbotschaften sind und diese auf unterbewusster Ebene funktionieren", so die Ärztevereinigung. Bedenken, dass verstärkte Produktplatzierungen etwa Fettsucht oder Alkoholmissbrauch fördern könnten, gibt es auch seitens anderer britischer Organisationen.
Dass Kinderprogramme von der Liberalisierung ausgenommen wären, bringt nach Ansicht der Kritiker wenig, wenn Platzierungen in Sendung wie etwa bei Castingshows auftauchen. Aber nicht nur Gesundheitsbedenken werden vorgebracht. "Als Konsument bin ich beunruhigt, dass die Qualität von Programmen leiden wird, weil es einen Fokus auf den Produktverkauf statt auf das Entwickeln der Storyline geben könnte", sagt Steve Field, Chairman des Royal College of General Practitioners.
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