Laserstrahl beseitigt Drogenabhängigkeit

Der an der Università Tor Vergata und dem National Institute on Drug Abuse tätige italienische Neurologe Antonello Bonci hat ein neuartiges Laser-Verfahren zur Bekämpfung der Drogensucht entwickelt. Mithilfe eines Laserstrahls, so seine Entdeckung bei Tierversuchen, kann die Rauschgiftabhängigkeit auf nicht invasive Weise völlig gestoppt werden. Die Methodik öffnet außerdem neue Wege zur Therapierung von Alzheimer-, Parkinson- und Sla-Patienten.

Erste Ergebnisse bis Jahresende

Im Anschluss an eine an Tiermodellen durchgeführte Versuchsreihe wird in Kürze mit Tests am Menschen begonnen. Dabei verwendet wird die bereits bei der Behandlung von Depressionen eingesetzte Technik der transkraniellen Magnetstimulation. Zusammen mit Giovanni Serpelloni vom Dipartimento Politiche Antidroga und Marco Diana der Universität Sassari werden zurzeit die klinischen Tests vorbereitet. Die ersten Ergebnisse sollen bis Ende dieses Jahres vorliegen.

Während der am National Institute on Drug Abuse durchgeführten Untersuchung hat Bonci ermittelt, dass das Zentrum der Drogenabhängigkeit in der als "prälimbischer Bereich" bekannten präfrontalen Kortex angesiedelt ist. "Bei toxisch verseuchten Labormäusen hat sich gezeigt, dass diese Region vollkommen ausgeschaltet war", so der Wissenschaftler. Nach einer Reaktivierung hat die bei den Tieren induzierte Kokainabhängigkeit ganz aufgehört.

Foto-Neuronen an- und ausschalten

Um die betreffende Hirnregion wieder zu aktivieren, wurde sie mithilfe einer optogenetischen Eingriffs lichtempfindlich gemacht. "Die Lichtstrahlen fungieren dabei wie eine Fernbedienung, mit der die fotosensiblen Neuronen an- oder ausgeschaltet werden" unterstreicht der italienische Forscher.

Trifft der Laserstrahl auf die Großhirnrinde, erhöht diese ihre Aktivität und unterdrückt die Drogensucht. Umgekehrt konnte demonstriert werden, dass gesunde Mäuse nach ihrer Deaktivierung drogenabhängig wurden. Einzelheiten der Forschungsarbeit können in der internationalen Fachzeitschrift "Nature" nachgelesen werden.

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Artikel vom 8. April 2013

 

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