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In einer aktuellen Studie wollen sich Forscher der Glücksspielsucht auf eine neue Weise nähern. Bisher ist unklar, warum manche Menschen durch Glückspiele erhebliche Probleme bekommen und andere nicht. "Noch gilt Spielsucht als Verhaltensstörung", sagt Katrin Neustadt, Psychologin an der TU Dresden. "Diagnostisch gehört es nicht zu den Süchten, dieses Phänomen braucht eine Ausnahmeregelung." Hohe Schulden, Arbeitsplatzverlust oder Familienprobleme sind bei vielen Menschen die Auswirkungen von pathologischem Spielen.
Das besondere an dieser Störung ist, dass sie schichtübergreifend zu finden ist. Die Psychologen wollen nun noch ermitteln, ob es an schwierigen Situationen in der Kindheit, an zu wenig Aufmerksamkeit oder anderen Faktoren liegen könnte. Um eine pathologisches Spielverhalten festzustellen, haben Psychologen ein Klassifikationssystem entwickelt. Wenn jemand vier von zehn Kriterien erfüllt, dann ist eine Störung vorhanden. Eines dieser Kriterien ist der Umstand, dass Spieler auch außerhalb des Spiels davon eingenommen sind.
Automaten und Sportwetten sind Suchtmacher
Wenn Menschen ihre Beziehung oder ihre Lebensgrundlagen für das Spielen aufgeben, sei auch ein pathologisches Verhalten gegeben, sagt Neustadt. Lotto habe das geringste Suchtpotenzial - dafür sei die Zeitspanne zwischen dem Kaufen des Loses und der Auslosung zu lang. Spielautomaten und Sportwetten bergen das höchste Suchtpotenzial.
Für die Studie am Institut für Klinische, Diagnostische und Differentielle Psychologie der TU in Dresden unter Leitung von Gerhard Bühringer werden immer noch Interviewpartner zwischen 18 und etwa 50 Jahren gesucht. Bedingung: Die Person muss regelmäßig an irgendeinem Glücksspiel (Internetglücksspiele, Poker, Wetten, Automaten, Lotto, Lotterien) teilnehmen.
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