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Bei Spice (deutsch: Gewürz) handelt es sich um eine Mischung aus getrockneten
Pflanzenteilen, die als Räuchermischungen deklariert werden. Spice findet als
psychoaktive Droge insb. als Ersatz für Cannabisprodukte Verwendung. Für Konsumenten
ist nicht erkennbar, ob den Kräutermischungen synthetische, hochpotente Wirkstoffe
zugesetzt wurden.
Nachdem die Kräutermischung zunächst nur in der Kifferszene bekannt war, entwickelte sie sich schnell zur Party- bzw. zur Einsteigerdroge. Durch eine Eilverordnung wurden zwei der in Spice enthaltenen Wirkstoffe im Jahr 2009 in Deutschland als illegal eingestuft.
Spice enthält laut Herstellerangaben beispielsweise das Kraut "Sibirischer Löwenschwanz",
die "Blaue Lotusblume" oder auch Maconha Brava (bekannt als "falsches Marihuana").
Allerdings wurde nach Probeentnahmen festgestellt, dass keine Übereinstimmung mit
den angegebenen, teils exotischen Kräutern, vorliegt.
Spice enthält als Hauptwirkstoff eine chemisch leicht modifizierte Form des synthetischen Cannabinoids ?CP-47,497?. Dieser Wirkstoff weist strukturelle Ähnlichkeiten mit dem Hauptwirkstoff der Cannabispflanze (THC) auf, besitzt aber gegenüber THC eine um ein Vielfaches erhöhte pharmakologische Potenz. Teilweise konnte in Spice auch der Wirkstoff ?JWH-018? nachgewiesen werden. Beide Stoffe lösen Rauschzustände aus.
Die Wirkung ähnelt in geringer Dosierung der von Cannabis. Allerdings bleibt der
Konsument bei Spice klarer und aktiver. Bei höherer Dosierung ähnelt die Wirkung
von Spice zunehmend der von Cannabis. Nach etwa fünf bis zehn Minuten stellt sich
der Rausch nach dem Rauchen ein, der oft als anstrengend und weniger entspannend
beschrieben wird. Es kommt zur Beeinträchtigung der Wahrnehmung und einer Verlangsamung
der Reaktionszeit. Lachanfälle treten häufig auf. Weitere mögliche Wirkungen von
Spice sind Kreislaufprobleme, Zufriedenheit, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen,
ein verändertes Zeitgefühl und teils auch Aggressivität, Halluzinationen und Angstzustände.
Nach dem Spice-Rausch können Appetitlosigkeit sowie allgemeine Wahrnehmungsstörungen
auftreten.
Der Rausch dauert nach dem Konsum rund eine bis fünf Stunden. Körperlich kann sich der Konsum von Spice bis zu zwölf Stunden auswirken. Es kommt zum Beispiel zu einem Benommenheitsgefühl, weshalb das Führen von Fahrzeugen vermieden werden sollte.
Beim oralen Konsum tritt die Wirkung frühestens nach etwa 30 Minuten und spätestens
nach rund zwei Stunden ein.
Die hohe Wirksamkeit der synthetischen Cannabinoide birgt im Zusammenhang mit der ungleichmäßigen Verteilung der Wirkstoffe das Risiko einer Überdosierung nach dem Konsum der Droge. Durch den Verbrennungsprozess können beim Rauchen der Droge krebsfördernde bzw. ?erregende Produkte gebildet werden. Dieser Vorgang ist auch bei der Umsetzung der Wirkstoffe im Körper möglich. Demnach besteht eine Gesundheitsgefährdung für den Konsumenten.
Das Suchtpotenzial von Spice ist mit dem von Cannabis vergleichbar. Es ist davon
auszugehen, dass sich bei regelmäßigem Spice-Konsum eine Toleranz entwickelt, die
stetige Dosissteigerungen der Droge verlangt.
Bei Verdacht auf eine Überdosis Spice ist umgehend ein Notarzt zu verständigen. Bei
allgemeinem Unwohlsein nach dem Konsum, kann es hilfreich sein, den Körper bzw. insbesondere
den Kopf und Nacken zu kühlen und für eine ruhige Umgebung sowie frische Luft zu
sorgen.
Die in Spice enthaltenen synthetischen Cannabioide "JWH-018" und "CP-47,497" sind seit dem 22. Januar 2009 durch eine Eilverordnung als illegal eingestuft und unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz. Seit dem 22. Januar 2010 unterliegen in Deutschland weiterhin die Wirkstoffe "JWH-019" und "JWH-073" dem Betäubungsmittelgesetz. Damit ist der unerlaubte Umgang mit Spice grundsätzlich strafbar.
Die allgemeine Strafbarkeit für den Handel mit Kräutermischungsprodukten hängt von
den jeweils enthaltenden Wirkstoffen ab. Sofern eine Kräutermischung ein synthetisches
Cannabinoid enthält, das in den Anlagen des Betäubungsmittelgesetzes aufgeführt ist,
ergibt sich daraus auch die Strafbarkeit. Sollte hingegen eine Kräutermischung ein
synthetisches Cannabinoid enthalten, das noch nicht unter das Betäubungsmittelgesetz
fällt, ergibt sich die Strafbarkeit aus dem Arzneimittelgesetz.
Spice gibt es in den Sorten Silver, Gold, Diamond, Tropical Synergy und Arctic Synergy. Laut Herstellerangaben unterscheiden sich diese in der Intensität. Diamond gilt dabei als die stärkste Sorte. Analysen zufolge unterscheiden sich die Sorten allerdings sowohl in Trägerkraut und Aromatisierung, als auch in den verwendeten und verschieden konzentrierten Wirkstoffen.
Der Rauch der Droge Spice wird hauptsächlich inhaliert. Spice kann wie beim Cannabiskonsum
mit Tabak gemischt in einen Joint gedreht oder über eine Bong aufgenommen werden.
Auf der Verpackung befindet sich ein Warnhinweis, die Mischung als Tee zuzubereiten
oder zu verzehren. Der Konsum von ungefähr 0,3 Gramm Spice sorgt für einen milden
Rausch.
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