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Sexsucht - seit einigen Jahren geistert dieser Begriff vorzugsweise in Kombination mit Berichten über das ausschweifende Liebesleben von Prominenten durch die Medien. Psychologen sprechen lieber von Hypersexualität. Das beschreibt ein gesteigertes sexuelles Verlangen: häufige Selbstbefriedigung, wahllose Sexkontakte und stundenlanger Pornokonsum.
Aber wann gilt sexuelles Verhalten nicht mehr als normal, sondern als Störung? Für den Sexualmediziner Professor Uwe Hartmann vom Institut für Klinische Psychologie an der Medizinischen Hochschule Hannover entscheidet das nicht die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs, sondern die Qualität des Liebeslebens: Bei einer Sexsucht können die Betroffenen ihr Sexualverhalten nicht mehr steuern, vernachlässigen darüber ihre übrigen Interessen. Der Alltag leidet unter dem Zwang.
Exakte Zahlen über das tatsächliche Vorkommen gibt es nicht, aber "wahrscheinlich ist es kein seltenes Problem", schätzt Hartmann. Ein spezielles Therapieverfahren bei Sexsucht gibt es nicht. Die Behandlung erfolgt vor allem mit Hilfe einer Verhaltenstherapie. Das Ziel einer Sexsucht-Therapie besteht darin, dass Patienten einen kontrollierten Umgang mit der eigenen Lust lernen. "Schließlich ist Sexualität ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Lebens."
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