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Das Überangebot an pornografischen Sites, sexuell eingefärbten Chats und die Verlockungen von Live-Peep-Shows könnten zu einer Sexsucht ganz neuer Art führen. Das geht aus einer Studie hervor, die vom Marital and Sexuality Centre in San Jose, Kalifornien verfasst wurde. "Für die überwiegende Mehrheit der Anwender ist Sex überhaupt kein Problem, für einige aber ein sehr großes", wertet Dr. Al Cooper, Psychologe an der Stanford University, die von ihm geleitete Studie "Sexsucht und -zwang: Wie man sie behandelt und verhindert" aus. Besonders gefährdet sind seiner Meinung nach "Frauen, schwule Männer und andere Unterprivilegierte".
"Das Internet ist das erste Medium, das diesen Gruppen echte Freiheit und unbegrenzten Zugriff auf sexuelles Material bietet", erklärte Cooper. "Und das sind sie - anders als heterosexuelle Männer - nicht gewohnt. Es ist, als ob man Kinder in einem Süßigkeitenladen aussetzt." Allein in den USA soll es bereits 200.000 Cyber Sex-Abhängige geben, denen ihre Sucht erhebliche Schwierigkeiten bereitet, so die Studie, die in der März-Ausgabe des Magazins "Sexual Addiction and Compulsivity" veröffentlicht wurde.
Zu den Betroffenen rechnen die Autoren Internet-User, die mehr als elf Stunden pro Woche hauptsächlich einschlägige Porno-Sites abrufen bzw. in entsprechenden Chat-Rooms verbringen. Diese Personen haben der Studie zufolge weitaus größere Beziehungsprobleme als jene, die nur gelegentlich erotische Web-Sites besuchen. Auch Schwierigkeiten am Arbeitsplatz sollen in diesen Fällen häufiger anzutreffen sein. Die Autoren orten in ihren Ergebnissen auch eine "versteckte Gefahr" für das Gesundheitswesen. Die zahlenmäßig beachtliche Personengruppe sei sich ihrer Probleme kaum bewusst, weil sie diese entweder gar nicht erkenne oder nicht ernst nehme, heißt es.
Mitte vergangenen Jahres hatten Steve Lawrence und Lee Giles vom NEC Forschungsinstitut in einer Studie festgestellt, dass das Internet rund 800 Millionen Seiten, über 180 Millionen Bilder oder 15 Terabyte an Daten enthält. Entgegen der vorherrschenden Meinung hatten die Forscher allerdings herausgefunden, dass nur 1,5 Prozent aller Web-Sites pornographische Inhalte haben. (ag.)
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