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Barbiturate sind Derivate der Barbitursäure. Sie waren für viele Jahrzehnte die Schlafmittel schlechthin, wurde doch das erste Barbiturat mit schlafanstoßender Wirkung bereits 1903 synthetisiert.
Heute sind sie jedoch seit 1992 in Deutschland und Österreich als solche nicht mehr zugelassen, unterliegen jedoch nicht der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV). Adolf von Baeyer stellte 1863 zum erstenmal ein Barbiturat her. Er benannte die Substanz nach seiner Jugendfreundin Barbara.
Barbiturate können als funktionelle Antagonisten bei konvulsiv wirkenden Substanzen wie DDT, Strychnin, Aminophenazon, Pentetrazol und Bemegrid eingesetzt werden, jedoch nicht bei der Tetanusintoxikation. Schnell wirksame Barbiturate werden in den USA in Kombination mit anderen Medikamenten auch zur Hinrichtung mittels Injektion verwendet.
Die Vorteile der Barbiturate sind demgegenüber verschwindend gering, sodass sie zu Recht von den neueren schlafanstoßenden Medikamenten verdrängt wurden.
Thiobarbiturate enthalten statt des Sauertstoff-Atoms am 2. C-Atom ein Schwefelatom.
R1 | R2 | |
---|---|---|
Barbitursäure | -H | -H |
Barbital | -C2H5 | -C2H5 |
Allobarbital | -CH2-CH=CH2 | -CH2-CH=CH2 |
Phenobarbital | -C2H5 | -C6H5 (Phenyl) |
Cyclobarbital | -C2H5 | -C6H9 (Cyclohexenyl-1) |
Amobarbital | -C2H5 | -(CH2)2-CH(CH3)2 |
Pentobarbital | -C2H5 | -CH(CH3)-C3H7 |
Heptabarbital | -C2H5 | -C7H11 |
Vinylbarbital | -CH=CH2 | -CH(CH3)-C3H7 |
Secobarbital | -CH2-CH=CH2 | -CH(CH3)-C3H7 |
Butalbital | -CH2-CH=CH2 | -CH2-CH(CH3)2 |
Durch Veränderungen der chemischen Struktur wird nicht der schlafanstoßende Effekt insgesamt, sondern nur die Geschwindigkeit des Schlafeintritts und die Schlafdauer beeinflusst. Die Dialursäure, eine 5-Hydroxybarbitursäure, zersetzt sich an Luft zu Alloxantin, das zum Nachweis von Harnsäure und Xanthin dient (Murexid-Reaktion). Die Herstellung erfolgt aus Harnstoff, dem von den Restgliedern R1, R2 abhängigen Malonsäureester und in Gegenwart eines Alkali-Alkoholats.
Nicht mehr als eigentliches Medikament genutzt. Wird jedoch im Rahmen der Sterbehilfe in der Schweiz beispielsweise durch die Sterbehilfeorganisationen EXIT und Dignitas verwendet.
Wird unter der Handelsbezeichnung Luminal® zur Behandlung von Erregungszuständen, Epilepsie und Spasmen - allerdings jeweils nicht als erste Wahl - eingesetzt.
Thiopental - 1932 erstmalig synthetisiert - wird als ultrakurzwirksames Barbiturat zur Narkoseeinleitung verwendet.
Barbital, Cyclobarbital, Pentobarbital, Hexobarbital und Secobarbital sind nicht mehr erhältlich.
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