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Yohimbe ist eine aus Westafrika stammende Baumrinde. Der u. a. darin enthaltene psychoaktive Wirkstoff Yohimbin hat ab 8 mg stark aphrodisierende Wirkung auf beiderlei Geschlecht.
Bei männlichen Konsumenten kommt es zu einer Potenzsteigerung. Diese erotisierende Wirkung ist bei einem Tee aus der Yohimbe-Rinde, mit allen psychoaktiven Inhaltsstoffen gekocht, wesentlich stärker als bei der Reinsubstanz Yohimbin. Yohimbin fördert die Durchblutung der Leistengegend und ist ein blutdrucksenkendes Mittel.
Es handelt sich in erster Linie um die dunkelbraune Rinde (Cortex Yohimbehe) des im tropischen Westafrika heimischen Baumes Pausinystalia yohimbe, die als Aphrodisiakum vielfach Verwendung findet. Die Massai benutzen Yohimbe bei ihren Initiationsriten. Dabei werden Yohimbe-Rinde und Wurzelstücke einer Acocanthera-Art in frischem Rinderblut gekocht.
Nach der Einnahme kommt es zu epilepsieartigen Starrkrämpfen. Zudem durchleben die Konsumenten grauenvolle Horrorvisionen und Angstzustände, was gelegentlich zu Selbstverletzungen, Amokläufen und Todesfällen führt. Die Massai sagen: Wer diesen Trip überlebt, hat vor nichts mehr Angst. Als Ersatz für die "echte" Yohimberinde findet auch die Rinde anderer Pausinystalia-Arten und die kleinerer Bäume, den botanisch nahe verwandten Corynanthe-Arten, Verwendung. Sie enthalten dieselben oder nahestehende Wirkstoffe.
Am bekanntesten ist die Rinde von Corynanthe pachyceras, die im Apothekenhandel als Pseudocinchonae africanae cortex bezeichnet wird. Yohimbin-Spiegel-Tabletten sind verschreibungspflichtig. Yohimbin in homöopathischer Lösung oder als spagyrische Essenz ist frei verkäuflich. Diese Präparate sind auch in Sexshops erhältlich, jedoch wesentlich teurer als die vergleichbaren Produkte aus den Apotheken.
Eine ganze Reihe so genannter Indolalkaloide, von denen das Yohimbin die meiste Aufmerksamkeit erfahren hat. Der durchschnittliche Yohimbingehalt der Handelsware soll bis 3,4 % reichen können, liegt aber wohl meist deutlich darunter. Die anderen ähnlich wirksamen Alkaloide stellen einen weiteren Bestandteil der Rinde dar, der den Anteil des Yohimbins noch bei weitem übertreffen kann. Wirkstoffe vom Typ der Yohimbealkaloide wurden auch in anderen psychoaktiv wirksamen Pflanzen nachgewiesen, so in der Rinde des weißen Quebrachobaumes (Aspidosperma quebracho-blanco), der Rinde verschiedener Alstonia-Baum-Arten, untergeordnet in der Schlangenwurzel (Rauwolfia) und anderen.
Lange Zeit galt in der Medizin Yohimbin, der Hauptwirkstoff der Yohimberinde, als das einzige ?echte? wirksame Aphrodisiakum beim Manne.
Die Naturvölker Westafrikas setzen es seit langem als Aphrodisiakum und Potenzmittel ein. Einerseits soll es den Geschlechtstrieb verstärken, andererseits gegen organisch verursachte Erektionsstörungen wirken. Mit Yohimbin sollen sich seelisch begründete oder leichte organische Erektionsprobleme behandeln lassen. Allerdings gibt es nur alte Daten zur Wirksamkeit. Manche Studien bescheinigen Yohimbin eine Wirksamkeit von 60 %, andere als nicht besser als Placebo. Generell gibt es Überlegungen, ob der Einsatz von Yohimbin überhaupt noch vertretbar ist, wenn man Wirkungen und Risiken vergleicht.
Wie Yohimbin wirkt, ist bis heute nicht genau geklärt, es gibt jedoch verschiedene Vermutungen. In Tierversuchen förderte die Substanz das sexuelle Verhalten und normalisierte eine durch Stress verminderte sexuelle Aktivität.
Möglicherweise blockiert Yohimbin bestimmte Rezeptoren (alpha-2-Rezeptoren), die die Menge des Botenstoffs Noradrenalin im Körper regulieren. Sind diese Rezeptoren besetzt, wird mehr Noradrenalin aus den Speichern entlassen, das dann auch für die sexuelle Aktivität verfügbar ist.
Im Gehirn fördert Noradrenalin die Wachheit und Reaktionsfähigkeit und damit die sexuelle Bereitschaft. Außerdem erweitert das freigesetzte Noradrenalin die Arterien im Genitalbereich und verbessert die Durchblutung. Yohimbin selbst soll zusätzlich die Venen im Penis verengen und den vorzeitigen Blutabfluss aus den Schwellkörpern verhindern.
Yohimbin könnte auch den Spiegel zweier anderer Hormone erhöhen: den des Glückshormons Serotonin und des Antrieb stärkenden Dopamin. Beide sind für die sexuelle Bereitschaft wichtig.
Als Soforthilfe ist Yohimbin allerdings nicht geeignet: Männer müssen es regelmäßig über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen einnehmen, wenn es wirken soll.
Als unerwünschte Nebenwirkungen wurden u.a. beobachtet: Zittern, Unruhe, Herzjagen, Schlafstörungen, Blutdruckstörungen und Schwindel sowie Übelkeit und starker Speichelfluss.
Es ist nicht sicher, ob man Yohimbin zu den Monoaminooxidase-Hemmer zählen kann. Vorsicht ist trotzdem geboten.
Dieser Text ist aus der Wikipedia - zum Original, Autoren.
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