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Der Cocastrauch (Erythroxylum coca) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Rotholzgewächse (Erythroxylaceae) gehört. Es ist ein immergrüner, bis 5 m hoher Strauch, der im Anbau als Nutzpflanze niedrig gehalten wird. Er hat eine rötliche Rinde. Die Blätter sind wechselständig, elliptisch bis spatelförmig und 5 bis 15 cm lang. Aus den Blattachseln wachsen 1 bis 5 unscheinbare, kleine gelbliche Blüten. Aus den oberständigen Fruchtknoten entwickeln sich einsamige rote Steinfrüchte.
Die Heimat des Cocastrauches liegt an den Osthängen der Anden von Peru, Bolivien bis Kolumbien. Hier wächst der Cocastrauch in Höhen zwischen 300 und 2000 m NN. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Cocastrauch auch in Indien, Ceylon und Java eingeführt und wurde bis heute in viele andere Weltgegenden, in denen ein Anbau möglich ist, verbreitet.
Er wird zur Blättergewinnung in Peru, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Teilen von Afrika, Indonesien, Indien und Sri Lanka in Höhen von 500 bis 1200 m NN angebaut. Die Ausfuhr seiner Samen aus diesen Ländern ist durchweg verboten, so dass diese nur schwer zu erhalten sind.
Auch Erythroxylum novogranatense, das in geringerer Höhe wächst, enthält Kokain, allerdings in geringerer Menge. Es wird in Kolumbien, Venezuela und Indien angebaut. Erythroxylum australe ist eine in Australien beheimatete Pflanze, die allerdings kein Kokain enthält. Trotzdem ist der Anbau aller Erythroxylum-Pflanzen in Queensland verboten, einschließlich der einheimischen Art.
Getrocknete (bei max. 40 °C) Cocablätter enthalten ca. 0,5 bis 1,3 Prozent Alkaloide, davon bestehen bis zu drei Viertel aus Kokain. Außerdem enthalten sie relativ große Mengen an Kohlenhydraten, Kalzium sowie Vitamin A und Vitamin B2. Für die ansässigen Indios war die Pflanze bis zur Ankunft der spanischen Conquistadores die einzige reichhaltige Kalzium-Quelle. Seither verzehren sie auch Milchprodukte.
Der Anbau von Erythroxylum coca und die Verwendung der Blätter sind in Peru, Argentinien und Bolivien legal, die Herstellung von Kokain daraus ist dagegen verboten und wird streng bestraft. Auch die Ausfuhr der Blätter ist verboten. Ausnahmen bilden Exporte für Coca Cola sowie für Pharmazeutische Firmen.
Die Blätter werden von den Bewohnern der Anden seit Jahrhunderten für kultische und medizinische Zwecke benutzt. Sie helfen Hunger, Müdigkeit und Kälte zu verdrängen und sind sehr wirksam gegen die Höhenkrankheit. Das Kauen von Cocablättern hat eine lange Tradition. Unter anderem hatten die Cocablätter spirituelle Bedeutung. Auch heute noch werden sie oft bei kultischen Handlungen eingesetzt. Cocablätter werden oft gegen die Symptome der Höhenkrankheit gekaut, da sie die Sauerstoffaufnahme verbessern. Die gekauten Blätter bilden, zusammen mit Kalk und anderen Hilfssubstanzen, einer sogenannten "bola".
Der Tee "Mate de Coca" ist in Peru und anderen Andenregionen National-Getränk. In Peru gibt es ihn, fertig in Teebeutel abgepakt, wie Pfeffermiztee in jeden Supermarkt. Seine Wirkung ist der von starkem Schwarztee oder Kaffee vergleichbar, ausserdem hilft er gegen Magenbeschwerden. Sein Geschmack ist eher grasig ("grün"), aber nicht unangenehm. Körperliche bzw. psychische Beschwerden oder Abhängigkeiten - die über die von Kaffee oder Tee hinausgehen - werden im allgemeinen nicht beobachtet. Die Verarbeitung der Cocablätter zu Tees wird in Peru sogar staatlich gefördert.
Die USA drängen darauf, den Anbau zu verbieten und die Plantagen mit Herbiziden zu vernichten, was angesichts der kulturellen Bedeutung eine sicher nicht durchführbare Forderung ist.
Rauschmittel: Um 1860 gelang es, Kokain aus den Pflanzen zu isolieren und dieses als schmerzbetäubendes Medikament zu gebrauchen.
Die Blätter werden entweder sofort oder nach kurzer Fermentation getrocknet. Bei der Fermentation werden Glycoside gespalten, die Droge entwickelt dabei einen süßlichen Geschmack.
Ursprünglich war die berauschende Wirkung der Droge den indianischen Priestern für Kulthandlungen vorbehalten. Die Inka kauten Kokablätter, um Erschöpfung und Hunger zu bekämpfen.
Dieser Text ist aus der Wikipedia - zum Original, Autoren.
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