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In seiner gerade erschienenen Biographie schockt Andre Agassi, der ehemalige Tennisstar, die Öffentlichkeit mit seinen Geständnissen. Die Haare waren nicht echt, das Tennis hasste er in Wahrheit. Er, der Unbesiegbare war außerhalb des Platzes ein von Versagensängsten geplagter Getriebener seines starken Vaters.
In der ZDF-Sendung Markus Lanz, die am 12.11.2009 ab 23:15 ausgestrahlt wird, spricht der achtfache Grand-Slam-Gewinner über seine unbekannte Vergangenheit. Der einzige Mensch, den Agassis Geständnisse nicht überraschen, ist wohl seine Frau Steffi Graf: "Es gibt und gab keine Geschichte in meinem Leben, die Stefanie überrascht hätte. Das Buch heißt ja "open", also "ganz offen" und ich rede und spreche ganz offen über mein Leben."
Ein Punkt, den Agassi in seinem Buch und auch gegenüber ZDF-Talkmaster Markus Lanz ganz offen anspricht, ist seine Abscheu gegenüber dem, was seit Kindesbeinen an sein Leben war: Das Tennis. Agassi: "Ich habe Tennis damals angefangen, angefangen Tennis zu spielen aufgrund meines Vaters, aufgrund seiner Zwänge, wenn man so will. Er war ein sehr leidenschaftlicher Mann. Das ist sogar noch untertrieben. Er hat mich weggeschickt. Er schickte mich damals nach Florida in eine so genannte Tennisakademie. Und dann, es wurde noch schwieriger, die Herausforderung wurde noch größer. Es war ein Kampf für mich. Es war überhaupt nicht einfach. Ich habe auf dem Tennisplatz, glaube ich, gezeigt, dass ich wirklich hier Schmerzen erlitten habe, dass es überhaupt nicht einfach war für mich."
In dem Buch "open" geht Agassi nicht nur mit seinem Vater, sondern auch mit sich selbst hart ins Gericht. Zum Beispiel mit seiner nachträglichen Beichte, dass er die Droge Crystal Meth genommen hat. Viele waren verwundert, warum er jetzt, zwölf Jahre später, diese Leichen aus dem Keller holt: "Natürlich, ich war mir darüber im Klaren, dass ich damit ein großes Risiko eingehe. Aber ich wollte einfach offen und ehrlich sein. Ich glaube, dass dieses Buch auch helfen wird. Menschen, die ich nicht gesehen und nie getroffen habe. Und wenn der Preis darin besteht, dass ich hier verurteilt werde und dafür anderen helfen konnte, diesen Preis bezahle ich gerne. Aber man muss natürlich auch sagen, dass diese Drogen teilweise natürlich die Leistung gebremst haben, dass man nicht so gut war, dass man eben nicht so gut spielen konnte aufgrund dessen."
Auch auf die Frage, warum Drogen im Leben des ehemaligen Tennisprofis überhaupt wichtig wurden sagt Agassi: "Das Leben, das ich damals führte, hatte ich gar nicht selbst gewählt. Ich hatte eine Ehe, die ich eigentlich gar nicht wollte. Ich hab das Leben in der Form nicht gesucht. Ich war deprimiert. Ich hatte wirkliche Depressionen. Man sprach nicht darüber. Niemand hat darüber gesprochen, auch nicht mit mir. Ich hab's nicht verstanden. Und dann kam plötzlich jemand und bot mir eine Lösung an. Eine Möglichkeit, eine Fluchtmöglichkeit."
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