Gemeinschaft Cenacolo

Die Gemeinschaft Cenacolo (Cenacolo bedeutet übersetzt: "Miteinander Mahl halten") ist eine in verschiedenen Ländern vorhandene Einrichtung für junge Menschen in Krisensituationen, insbesondere bei Problemen mit Drogen.

Geschichte

Die Gemeinschaften Cenacolo wurde 1982 durch die italienische Ordensschwester Elvira Petrozzi gegründet. In Saluzzo, in der Nähe von Turin, richtete sie ihr erstes Haus für junge Menschen in Krisensituationen, besonders für solche mit Drogenproblemen ein.

Die Gemeinschaft heute zählt 52 Häuser in Italien und der ganzen Welt (Frankreich, Kroatien, Bosnien Herzegowina, Irland, Brasilien, Österreich, Argentinien, Russland, Peru, U.S.A., Mexico), und beherbergt etwa 1500 Jungen und Mädchen. Hauptsitz ist Saluzzo. Das Haus in Kleinfrauenhaid im Burgenland ist derzeit die einzige Niederlassung im deutschsprachigen Raum.

Am 16. Oktober 2009 wurde die Gemeinschaft Cenacolo durch Papst Benedikt XVI. als Geistliche Gemeinschaft anerkannt.

Methodik

Die Methodik der Gemeinschaft ist eine Fokussierung auf Freundschaft und Ehrlichkeit. Junge Menschen wird geholfen, indem sie in einem Zusammenleben wieder neue Perspektiven für ihr Leben zu finden. Dies geschieht unter anderem durch das Vertrauen in die heilende Kraft des Evangeliums, der Weg in die christliche Gemeinschaft, das Gebet und die Arbeit (Ora et labora.).

Die jungen Menschen aus verschiedenen Ländern, lernen in der Gemeinschaft nach einem sehr einfachen Tagesprogramm miteinander zu arbeiten, ihre Erfahrungen auszutauschen, den Auslösern ihrer Drogen- oder Alkoholkrankheit allmählich auf die Spur zu kommen und gemeinsam Strategien zur Überwindung ihres Problems zu entwickeln.

Die Geschlechter leben getrennt; es gibt weltweit an die 30 Häuser:

  • Männer: z. B.: In Polen, Kroatien, den USA, Italien, Frankreich und in Österreich.
  • Frauen: z. B.: In Bosnien-Herzegowina und in Italien.

Aufnahme

Die Aufnahme in die Gemeinschaft ist unabhängig von Nationalität und religiösem Bekenntnis. Die zentrale Sprache ist Italienisch und wird jedem beigebracht. Jeder Jugendliche, der neu hinzukommt, erhält einen persönlichen Begleiter, den sogenannten "Schutzengel", der ihm über die Schwierigkeiten des Anfangs hinweg hilft und ihm jederzeit hilfreich zur Seite steht. Der "Schutzengel", der selbst einmal drogenabhängig war, hat ein tiefes Verständnis für die Situation des Anderen und erinnert sich durch diesen Dienst an seinen eigenen Weg aus der Droge. Zugleich ist er ein lebender Beweis dafür, dass die Drogenkrankheit überwindbar ist. Die hohe Heilungsrate, ca. 80 % werden nach Angaben des Hauses dauerhaft von der Drogenkrankheit geheilt, bestätigt diese Therapie.

Die Kosten für den Aufenthalt, der in der Regel zwei bis vier Jahre dauert, werden von Freunden und Wohltätern der Gemeinschaft getragen. Die Gemeinschaft Cenacolo lebt von der Vorsehung - das sind jene Wohltäter, die bereit sind, jungen Menschen bei ihrem Neubeginn zu helfen. Vorsehung bedeutet hier konkret: spenden von Geld bzw. Naturalien.


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