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Emotions Anonymous (EA) ist eine in dieser Form 1971 in St. Paul, Minnesota gegründete Zwölf-Schritte-Programm, deren inhaltliche Ausrichtung an das Program der Anonymen Alkoholiker angelehnt ist. 1996 gab es 1.200 EA-Gruppen in 39 Staaten. Wesentlicher Bestandteil des Programms ist die Anonymität der Mitglieder der EA-Gruppen. Es werden weder Mitgliedbeiträge erhoben, noch Mitglieder- bzw. Anwesenheitslisten geführt.
Die einzige Voraussetzung, um in einer EA-Gruppe Mitglied zu werden, ist der Wunsch, seelische Gesundheit zu erlangen oder sie erhalten zu wollen. Ziel ist es, seelisch gesund zu sein und zu bleiben und von den einzelnen anderen Gruppenmitgliedern verstanden zu werden. EA möchte Menschen mit vielen verschiedenen Problemen ansprechen, darunter sind Ängste, zwanghaftes Verhalten, Süchte sowie Neurosen, die häufig von nicht erklärbaren psychosomatischen Symptomen begleitet werden.
Durch das Arbeiten mit dem Zwölf-Schritte-Programm und den Treffen (so genannte Meetings) können die Betroffenen versuchen, ihre Verhaltensmuster aufzudecken. EA schlägt vor, zu seiner Erkrankung zu stehen, wozu zunächst das Eingeständnis der Erkrankung sich selbst gegenüber gehört. Das Arbeiten an den 12 Schritten soll den Mitgliedern eine neue persönliche Sicht auf sich und ihre Probleme vermitteln. Hierbei geht es vor allem um Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. EA selbst analysiert oder bewertet nicht, eine neue Sicht zur eigenen Situation kann laut EA durch die Teilnahme am Programm und den Meetings erreicht werden. EA macht diesbezüglich keine Versprechungen, die Aussagen beruhen auf der Erfahrung anderer Mitglieder.
Die regelmäßig stattfindenden Meetings bieten Raum, über sich und sein Leben zu reden. Themenvorgaben gibt es nicht, niemand muss etwas sagen. Es geht nicht um gegenseitige Beratung, sondern darum, durch Zuhören und Darstellung der eigenen Lage neue Sichtweisen zu entwickeln und so zu genesen. Ein wesentlicher Punkt hierbei ist, dass es keine Vorschriften gibt. Das Programm besteht lediglich aus Empfehlungen, deren Einhaltung für die Mitgliedschaft keine zwingende Voraussetzung ist.
Ein bedeutender Bestandteil des Programms ist Spiritualität. Es wird den Mitgliedern empfohlen, sich eine ?höhere Macht? zu suchen, allerdings nicht im herkömmlichen religiösen Sinn, sondern den eigenen Vorstellungen entsprechend. Dies schließt alle Religionen und Weltanschauungen - auch atheistische - ein. EA selbst ist weder Religion noch Sekte, es werden keine Weltanschauungen vermittelt.
Die meisten Zwölf-Schritte-Gruppen wie die Anonymen Alkoholiker oder Borderliners Anonymous sprechen ganz spezielle Probleme an. Bei EA jedoch steht die seelische Gesundheit der einzelnen Person im Vordergrund. Damit bietet EA eine große Offenheit und ist eine Anlaufstelle für Menschen mit unterschiedlichsten Symptomatiken. Dies kommt besonders Menschen mit seelischen oder psychosomatischen Beschwerden zugute, die außer EA keine andere Zwölf-Schritte-Gruppe in ihrer Nähe haben. Auch für Menschen mit mehreren Diagnosen kann EA eine Anlaufstelle sein.
EA gibt eine vierteljährlich erscheinende Publikation heraus, in der EA-Mitglieder ihre Erfahrungen und persönliche Sichtweisen schildern und Lebensgeschichten veröffentlichen.
Dieser Text ist aus der Wikipedia - zum Original, Autoren.
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