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USA: Rauchen nimmt bei Drogenkonsumenten zu
Das Rauchen von Zigaretten hat in den USA in den vergangenen Jahrzehnten
abgenommen. Seit 2002 nimmt es jedoch bei Personen, die illegale Drogen konsumieren,
deutlich zu, wie Forscher der Columbia University Mailman School of Public Health
http://mailman.columbia.edu zusammen mit Kollegen der City University of New York
ermittelt haben. Bisher war nur wenig darüber bekannt, ob der Rückgang beim Rauchen
auch bei Personen mit Substanzstörungen eingetreten ist.
Die
in "Addiction"
veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen, dass das Rauchen
bei Personen zugenommen hat, die Halluzinogene, Inhalationsmittel,
Tranquilizer,
Kokain,
Heroin,
Schmerzmittel, Aufputschmittel
und Beruhigungsmittel konsumieren. Abgenommen hat das Rauchen
hingegen bei Konsumenten von Cannabis
und Personen ohne Substanzstörung.
Die Forscher haben die Daten von 725.010
US-Amerikanern ab dem zwölften Lebensjahr aus der "National Survey on Drug Use and
Health" für den Zeitraum 2002 bis 2014 analysiert. Mit 56 Prozent gab mehr als die
Hälfte der Personen mit einer Substanzstörung an, im vergangenen Monat Zigaretten
geraucht zu haben. Bei Personen ohne eine derartige Störung waren es nur 18 Prozent.
Wurde der Konsum von Cannabis
ausgeschlossen, stieg der Anteil der Raucher
bei Drogenkonsumenten auf 64 Prozent an. Bei Cannabis-Konsumenten gaben 51 Prozent
an, in den vergangenen vier Wochen geraucht zu haben.
Anti-Raucher-Kampagnen
wirkungslos
Laut Forschungsleiterin Renee Goodwin war nicht nur
der Anteil der Raucher
bei Personen mit einer Substanzstörung deutlich erhöht. Die Wahrscheinlichkeit des
Rauchens war auch fünf Mal so hoch wie bei der restlichen Bevölkerung. "Personen
mit einer anderen Substanzstörung als Cannabis
waren 7,5 Mal so wahrscheinlich Raucher."
Diese
extrem erhöhten Werte weisen laut Goodwin darauf hin, dass bisherige Versuche der
Raucherentwöhnung diese Personengruppe weder erreicht haben noch wirksam sind. Es
seien neue Strategien nötig, um diese Gruppe zu erreichen. Immer mehr Programme zur
Behandlung von Drogenmissbrauch
bieten heute auch eine Unterstützung beim Rauch-Stopp an. Wie sie jedoch am effektivsten
gestaltet werden können, ist laut der Forscherin noch eine offene Frage.
Artikel vom 29. Dezember 2017
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