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Heranwachsende sollten bei der Rauchentwöhnung so therapiert werden, wie dies bei der Behandlung von Drogen- oder Alkohol-Abhängigkeit der Fall ist. Das fordern Experten der University of Georgia in ihrer aktuellen Studie. Die Nikotinsucht bei Heranwachsenden gehört laut Forschungsleiterin Jessica Muilenburg zu den häufig übersehenen Problemen, da sie nicht so stigmatisiert ist wie Alkohol oder harte Drogen.
Nikotinsucht gezielt bekämpfen
Den meisten Menschen ist der Forscherin nach nicht klar, dass Tabak die Chemie des Gehirns verändert und damit das Verlangen nach Nikotin entsteht. Daher sei es wichtig, das Rauchen gemeinsam mit anderen Abhängigkeiten zu beenden. "Es handelt sich um eine Droge. Sie wird aber nicht im gleichen Ausmaß und mit der gleichen Dringlichkeit behandelt wie andere Drogen. Das sollte sich ändern. Ein Rückfall ist weniger wahrscheinlich, wenn auch die Nikotinsucht behandelt wird", heißt es von den Fachleuten.
Für die Studie konzentrierten sich die Experten auf die Behandlung von Heranwachsenden und jungen Erwachsenen zwischen zwölf und 28 Jahren. Tabakkonsum ist ein Problem der Volksgesundheit, da er meist in jungen Jahren beginnt und ein Leben lang beibehalten wird. Laut dem Department of Health and Human Services rauchen in den USA bereits rund 2,6 Mio. Jugendliche Zigaretten, 3,3 Mio. konsumieren andere Tabakprodukte.
Berater müssen sensibler agieren
Die Forscher analysierten die Behandlungspraxis in Einrichtungen in den USA, die sich auf die Behandlung von Jugendlichen spezialisiert haben. Mit allen Betreuern der 22 Einrichtungen wurde eine Umfrage durchgeführt. Es zeigte sich, dass nur wenige der Berater bei ihren Patienten eine Behandlung zur Raucherentwöhnung durchführten. Die meisten dieser Personen hätten jedoch über das Fachwissen verfügt, um eine entsprechende Behandlung durchzuführen und die entsprechenden Medikamente zu verschreiben.
"Das Hauptziel ist es, sie vom Alkohol
und anderen Drogen
wegzubekommen. Wenn jedoch alle Drogen
und damit auch Nikotin
behandelt werden, dann bringt das den Jugendlichen in der Zukunft Vorteile." Die
Programme sollten demnach umfassender bei Jugendlichen mit Drogenproblemen eingesetzt
werden. Die Wissenschaftler empfehlen auch, dass die Betreuer in den Einrichtungen
stärker geschult werden sollten. Derzeit gehört die Raucherentwöhnung nicht zu den
Befähigungen, die für das Erhalten einer Lizenz erforderlich sind.
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