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Ein Medikament, das von Rauchern als Unterstützung zur Entwöhnung eingenommen wird, erhöht das Risiko von Herzinfarkten und anderen ernsten kardiovaskulären Erkrankungen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von internationalen Wissenschaftlern gekommen. Das Team analysierte Studien an denen mehr als 8.000 Raucher teilgenommen hatten und kam zu dem Ergebnis, dass jene, die Champix einnahmen häufiger erkrankten als jene, die Blindpräparate erhalten hatten. Die Forscher empfehlen im Canadian Medical Association Journal, dass das Medikament nicht zur Raucherentwöhnung eingesetzt werden sollte.
Pfizer, der Hersteller des Medikaments, betonte laut BBC, dass dieses Medikament eine wichtige Option für jene sei, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Herzexperten argumentieren, dass das Rauchen selbst ein großer Risikofaktor für Herzerkrankungen sei. Champix wurde im vergangenen Jahr allein in Großbritannien 955.000 mal verschrieben. Die Wirkung des Medikaments beruht auf der Verringerung des Verlangens nach einer Zigarette. Es wurde bereits in der Vergangenheit mit Depressionen und Selbstmordgedanken in Zusammenhang gebracht.
Für die aktuelle Studie wurden 14 Forschungsprojekte zu kardiovaskulären Problemen bei der Einnahme von Champix analysiert. Bis auf eine Studie waren bei allen anderen Teilnehmer mit früheren Herzerkrankungen nicht zugelassen. Sie hatten eine Laufzeit zwischen sieben Wochen und einem Jahr. Der Großteil der Teilnehmer war männlich und jünger als 45 Jahre. Von insgesamt 4.908 Personen, die das Medikament einnahmen, erlitten 52 ernste kardiobaskuläre Komplikatioen wie einen Herzanfall oder Störungen des Herzrhythmus. In der Kontrollgruppe waren es nur 27 von 3.308 Teilnehmern.
Warnungen auf der Packung
Die U.S. Food and Drug Administration hat auf dem Beipackzettel bereits Warnungen hinsichtlich Selbstmordgedanken platziert. Kürzlich wurde eine weitere Warnung vor einem kardiovaskulären Risiko bei Menschen mit früheren Herzerkrankungen hinzugefügt. Yoon Loke von der University of East Anglia, einer der Autoren der Studie, räumte ein, dass die Anzahl der festgestellten Gesundheitsprobleme vergleichsweise gering ist. Dafür dürfte jedoch laut dem Wissenschaftler auch verantwortlich sein, dass die Teilnehmer größtenteils gesund waren. Das Risiko dürfte für Raucher mit Herzproblemen deutlich höher sein.
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