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Das Rauchen in Film und Fernsehen hat Einfluss auf das Rauchverhalten von Kindern und Jugendlichen. Danach haben Kinder und Jugendliche ein doppelt so hohes Risiko mit dem Rauchen zu beginnen, wenn in von ihnen gesehenen Filmen häufig geraucht wird. Das ist das Ergebnis der heute veröffentlichten Studie 'Rauchen in Film und Fernsehen - Wirkungen auf Kinder und Jugendliche'.
Je mehr Rauchszenen ein Kind oder ein Jugendlicher in Filmen gesehen hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit selbst mit dem Rauchen zu beginnen. Besonders rauchende Stars sind ein Vorbild für Kinder und Jugendliche, die das Rauchen als attraktives Rollenmodell übernehmen.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, erklärt zu den Studienergebnissen: "Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit. Wir brauchen größere Sensibilität und Zurückhaltung bei den Filmschaffenden und Sendern. Rauchen in Film und Fernsehen ist kein 'wertfreies' dramaturgisches Mittel oder bloße Realitätsdarstellung, sondern für Kinder und Jugendliche immer auch Vorbild, das zur Nachahmung verleitet. Besonders bedauerlich ist, wenn gerade in deutschen Produktionen, die auch für Kinder freigegeben sind, vergleichsweise häufig geraucht wird. Es muss eine Debatte über die Vorbildfunktion und Verantwortung von Film und Fernsehen angestoßen werden."
Die Studie ist Teil eines durch das Bundesministerium für Gesundheit geförderten Forschungsvorhabens zum Thema 'Rauchen in Film und Fernsehen'. Bereits im November 2006 war eine erste Teilstudie 'Rauchen in Film und Fernsehen - Verbreitung des Rauchens im deutschen Fernsehen und in deutschen Kinofilmen' veröffentlicht worden. Im internationalen Vergleich wird demnach in Serien und Spielfilmen deutscher Produktionen doppelt so häufig geraucht wie in ausländischen Produktionen. Selbst in Filmen mit einer Altersfreigabe für Kinder kommen in deutschen Produktionen häufiger Rauchszenen vor.
Sabine Bätzing : "Es ist mein Anliegen, die Häufigkeit des Rauchens im deutschen Fernsehen und deutschen Kinoproduktionen zu senken. Dies geht nur mit Unterstützung der Filmschaffenden, den Filmproduzenten und Programmverantwortlichen. Zum aktuellen Studienergebnis habe ich erste Gespräche mit Vertretern der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender geführt und die aktuellen Ergebnisse der Studie vorgestellt. Bei den Sendern hat bereits ein Umdenken stattgefunden. Sie signalisieren die Bereitschaft, dem Nichtrauchen in Ihrer Programmverantwortung eine große Bedeutung zukommen zu lassen."
Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit von PD Dr. Rainer Hanewinkel und Dr. James D. Sargent vom Institut für Therapieforschung, Kiel durchgeführt
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