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Rauchen im Auto, auch wenn die Fenster offen sind oder die Klimaanlage eingeschaltet ist, führt zu einer Belastung der Luft, die laut Wissenschaftlern der University of Aberdeen die Werte überschreitet, die offiziell als sicher angesehen werden. Jedes Kind, das hinten im Auto sitzt, wäre dieser Gefahr ausgesetzt. Das Team um Sean Semple ermittelte bei insgesamt 85 Autofahrten die Belastungswerte. Diese Messwerte lagen laut der in dem Fachmagazin Tobacco Control veröffentlichten Studie über den von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten.
Verraucht wie in einer Bar
Die British Medical Association fordert, dass das Rauchen in Autos generell verboten wird. Derzeit ist es in Großbritannien noch erlaubt. Laut Semple sind Kinder aufgrund der schnelleren Atmung, dem noch nicht voll entwickelten Immunsystem und dem Fehlen von Ausweichmöglichkeiten besonders gefährdet. Die Wissenschaftler setzten für ihre Messungen ein Gerät ein, das auf dem Rücksitz eines Autos angebracht wurde, berichtet die BBC.
Die Qualität der Luft wurde bei Fahrten gemessen, die zwischen zehn Minuten und einer Stunde dauerten. Bei 49 der 85 Fahrten rauchten die Fahrer bis zu vier Zigaretten. Während dieser Fahrten überschritten die Feinstaubwerte 85µg/m3 und waren damit mehr als drei Mal so hoch wie die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Höchstwerte von 25µg/m3.
Auch wenn der Fahrer nur eine Zigarette rauchte und das Autofenster weit offen war, überstiegen die Feinstaubwerte während der Fahrt den Grenzwert. Durchschnittlich betrug die Belastung durch Passivrauchen zwischen der Hälfte und einem Drittel der Werte, die in britischen Bars vor dem Rauchverbot gemessen wurden. Bei den 34 rauchfreien Fahrten lagen die Belastungswerte durchschnittlich bei 7.4µg/m3.
Verbot als "Eingriff in Privatsphäre"
Der Direktor von Forest, Simon Clark, einer Organisation, die für die Rechte der Raucher eintritt, betont, dass niemand dazu ermutigt werden darf im Auto zu rauchen, wenn ein Kleinkind mitfährt. Er sieht jedoch ein ganz anderes Problem: "Laut offiziellen Studien rauchen 84 Prozent der Erwachsenen nicht, wenn Kinder im Auto mitfahren. Ein Verbot wäre also unverhältnismäßig. Bei den Bürgerrechten kommen wir mit dieser Forderung in einen schwierigen Bereich", so der Lobbyist.
Seine Argumentation: Für die meisten Menschen sei das eigene Auto ein privater Raum. Würde das Rauchen in Autos mit Kindern verboten, wäre der nächste logische Schritt, es den Eltern auch zu Hause zu verbieten. John Britton von der Royal College of Physicians Tobacco Advisory Group hingegen findet ein Rauchverbot angebracht, um die Kinder zu schützen.
Schätzungen gehen, so der Fachmann, davon aus, dass das Passivrauchen
bei Kindern jährlich für mehr als 20.000 Infektionen der unteren Atemwege, 200 Fälle
bakterieller Meningitis und 40 plötzliche Kindstode verantwortlich ist. Die British
Medical Association betont, dass ein generelles Rauchverbot
im Auto am besten wäre. Es sollte auch dann gelten, wenn niemand im Auto mitfährt.
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