Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat zur allgemeinen Überraschung zu Gunsten jener entschieden, die Hersteller von Tabakwaren geklagt hatten.

Sie beschuldigten die Unternehmen, Leichtzigaretten oder Zigaretten mit einer geringen Teermenge irreführend vermarktet zu haben. Die Richter stimmten mit fünf zu vier Stimmen dafür, dass die Betroffenen Konsumentenschutzgesetze nutzen können, um die Unternehmen zu klagen.

Die Unternehmen erklärten, dass das Bundesgesetz es den Staaten nicht erlaube, in die Werbung von Rauchen und Gesundheit einzugreifen. In dem Urteil des Obersten Gerichtshofes wird jedoch betont, dass diese Gesetze die Unternehmen nicht vor Staatsgesetzen gegen irreführende Praktiken schütze. Diese Entscheidung bedeutet, dass die Hersteller von Tabakwaren sich gegen Klagen wehren werden müssen, die im Bundesstaat Maine eingebracht worden sind. Die Folge könnten laut BBC weitere Klagen im ganzen Land sein.

Drei Einwohner von Maine klagten die Altria Group und ihr Unternehmen Philip Morris im Namen aller Raucher von Marlboro Light und Cambridge Light in diesem Bundesstaat. Sie müssen jetzt beweisen, dass der Einsatz von "light" und "niedriger Teergehalt" in der Werbung die Gesetze des Staats gegen Täuschung verletzt hat. Es wurde erwartet, dass der Oberste Gerichthof zu Gunsten der Unternehmen entscheiden würde. In der Vergangenheit wurde gegen staatliche Eingriffe in die Wirtschaft entschieden. Philip Morris USA schreibt in einer Stellungnahme, dass das Unternehmen diese Fälle für bewältigbar halte. Man werde alle Argumente ins Treffen führen, die bereits in der Vergangenheit gegen diese Art von Angriffen erfolgreich eingesetzt wurden.