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Marihuana-Konsum mindert Fruchtbarkeit nicht
Cannabis-Konsum, egal ob durch die Frau oder ihren Partner, hat offenbar
keine negativen Auswirkungen auf die Chancen einer Schwangerschaft. Das zeigt eine
Studie unter Leitung von Forschern der Boston University. Diese hat angesichts der
zunehmenden, in den USA immer öfter auch legalen Verbreitung der Freizeitdroge, erstmals
die Auswirkungen von Marihuana auf die Fruchtbarkeit untersucht.
Rund
15 Prozent der Paare haben mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen, was allein in den USA
Kosten im Gesundheitswesen von fünf Mrd. Dollar pro Jahre nach sich zieht. Drogen
gelten dabei als potenzieller Risikofaktor. "Angesichts der wachsenden Zahl der Bundesstaaten,
die in den USA Marihuana
als Freizeitdroge legalisieren, war es aus unserer Sicht ein guter Zeitpunkt, um
den Zusammenhang zwischen Marihuana-Nutzung und Fruchtbarkeit zu untersuchen", sagt
Lauren Wise, Professorin für Epidemiologie an der Boston University.
Dazu
hat das Team im Rahmen der Online-Fruchtbarkeitsstudie "Pregnancy Study Online" 4.194
Frauen befragt, die in einer stabilen Beziehung leben und weder Kontrazeptiva nutzen
noch Fruchbarkeitsbehandlungen unterlaufen. Zudem haben 1.125 männliche Partner teilgenommen.
Zwölf Prozent der Frauen und 14 Prozent der Männer haben innerhalb von zwei Monaten
vor der Erstbefragung Marihuana
konsumiert. Bei der Folgebefragung zwölf Zyklen später war die Empfängniswahrscheinlichkeit
für diese Teilnehmer mit denen anderer Probanden vergleichbar. Marihuana
scheint also keine Folgen auf die Fruchtbarkeit zu haben.
Die Forscher
betonen allerdings, dass damit längst nicht alle Fragen zu den Auswirkungen des Marihuana-Konsums
auf die Fruchtbarkeit geklärt sind. Unter anderem sei es bei von den Studienteilnehmern
selbst angegebenen Daten schwer, diese wirklich genau bezüglich der konsumierten
Menge
einzuordnen. "Künftige Studien mit täglichen Daten könnten eher akute von chronischen
Effekten der Marihuana-Nutzung unterscheiden und feststellen, ob diese mit anderen
Faktoren in Verbindung stehen", unterstreichen die Wissenschaftler abschließend.
Artikel vom 24. Januar 2018
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