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Der Rauch von Marihuana enthält einige sehr bekannte Karzinogene. Die Rauchinhaltsstoffe enthalten 50 Prozent mehr chemische Stoffe, von denen man weiß, dass sie Lungenkrebs verursachen. Ein einzelner Joint enthält vier Mal so viel Teer als eine reine Tabakzigarette - dennoch schneidet in einer großen Studie an mehr als 2.000 Probanden Marihuana deutlich besser ab, als herkömmliche Tabak-Zigaretten. Das gilt jedenfalls in dem Bereich, in dem es um die Gefahr einer Lungenkrebs-Erkrankung geht, berichtet das US-Wissenschaftsmagazin Scientific American.
"Wir haben erwartet, dass wir unter den extrem starken Marihuana-Konsumenten - also jenen, die von 500 bis 1.000 Joints jährlich rauchen - auch eine größere Zahl an Lungenkrebs-Patienten finden", so Donald Tashkin von der University of California in Los Angeles. In der Untersuchung wurden Bewohner des Los Angeles Countys genauer unter die Lupe genommen. Selbst bei jenen, die mehr als 20.000 Joints in ihrem Leben geraucht hatten, konnte kein erhöhtes Lungenkrebsrisiko festgestellt werden.
Die Forscher hatten 611 Lungenkrebspatienten, 601 Patienten mit Krebserkrankungen im Kopf- und Halsraum sowie mehr als 1.000 Gesunde befragt. Alle Untersuchten waren jünger als 60 Jahre. 80 Prozent der Lungenkrebs- und 70 Prozent der anderen Krebspatienten waren Zigarettenraucher, nur etwa die Hälfte der beider Gruppen hatte Marihuana geraucht. Die Studie machte deutlich, dass sich die Zahl der Krebsfälle mit dem größeren Zigarettenkonsum erhöhte.
Interessanterweise hatte Marihuana trotz seiner zahlreichen bekannten ungesunden Nebenaspekte offensichtlich keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen. "Marihuana wird anders geraucht als herkömmliche Zigaretten", so der Forscher. Marihuana-Zigaretten werden lockerer gedreht als Zigaretten. Daher gebe es weniger Filterwirkung und mehr Partikel würden inhaliert. Der Rauch bleibe vier Mal länger in der Lunge und damit werden auch die großen Mengen an gefährlichen Bestandteilen länger in der Lunge deponiert. Die Studie kann allerdings nicht erklären, warum Marihuanakonsum nicht zu Krebs führt. "Möglicherweise hat das mit dem THC zu tun. Dieses könnte ältere Zellen anregen zu sterben und verhindere damit die Bildung von Krebszellen", so der Forscher. Die Studie wurde im Rahmen eines Treffens der American Thoracic Society vorgestellt.
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