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Ess-Störungen wie Magersucht und Bulimie können eine Vielzahl von psychischen Ursachen haben. Aber jetzt gerät zunehmend die Biologie ins Zentrum der Forschungen für diese Art Krankheiten, berichtet die Zeitschrift ?Woman?. Konkret: "Es gibt Hinweise, dass die Krankheit mit einer Veränderung der Botenstoffe im Gehirn einhergeht", so der Neuropsychologe Dr. Roy Murphy von der Medizinisch-Psychosomatischen Klinik Bad Bramstedt.
Magersucht und Bulimie können das Gehirn insgesamt verändern. Dr. Murphy: "Durch die Gewichtsabnahme kann Gehirnmasse schwinden, und der Hirnstoffwechsel kann sich verändern. Mehrere Studien stellten Auffälligkeiten bei den Botenstoffen fest." Auf die brisante Frage, ob die Erkrankung die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, antwortet Murphy: "Patientinnen mit Ess-Störungen sind meist überdurchschnittlich intelligent. Sie weisen aber, wie Tests zeigen, Schwächen beim planenden und vorausschauenden Denken auf. Auch das Arbeitsgedächtnis ist eingeschränkt."
Zwar gehe es mit der Gehirnleistung wieder aufwärts, wenn der Patient zunimmt. "Doch es gibt viele Anzeichen dafür, dass Magersucht bleibende Spuren im Kopf hinterlässt", so die alarmierende Aussage von Dr. Murphy. Die Ärzte und Psychologen in Bad Bramstedt haben im Rahmen einer internationalen Studie auch Daten über familiäre Veranlagungen von Bulimie und Magersucht gesammelt. Ein Ergebnis: Hat ein eineiiger Zwilling Magersucht, entwickeln 60 von 100 Zwillingsgeschwistern ebenfalls die Krankheit. Bei zweieiigen Zwillingen, deren Erbgut sich ebenso unterscheidet wie bei "normalen" Geschwistern, liegt diese Übereinstimmung bei zehn Prozent.
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