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Das Danziger Goldwasser ist ein Gewürzlikör, der ursprünglich von der Likörfabrik Der Lachs zu Danzig hergestellt wurde, die sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Es wird noch heute in Danzig hergestellt, unter dem Label Der Lachs allerdings mittlerweile von der Gräflich von Hardenbergschen Kornbrennerei in Nörten-Hardenberg hergestellt und vertrieben.
Aufgrund der technischen Weiterentwicklung der Destillation nahm im 16. Jahrhundert die Produktion von Alkoholika auf Basis von Kräutern und Gewürzen zu. Gelegentlich wurden diesen Alkoholika auch Gold- und Silberblättchen zugegeben - möglicherweise um die Heilwirkung der Kräuterextrakte zu verstärken, vielleicht aber auch, um Reichtum zu demonstrieren.
Auf diese Historie ist das Danziger Goldwasser zurückzuführen, der u.a. Destillate von Kardamom, Koriander, Zitronen- und Pomeranzenschalen, Wacholderbeeren, Kümmel, Lavendel, Zimt, Selleriesamen und Macis enthält. Der klare und würzig süße Likör, in dem kleine Blattgoldflocken schwimmen, hat einen Alkoholgehalt von 40 % vol.
Eine weitere Theorie über die Entstehung von Goldwasser führt dieses auf die Technik des Vergoldens zurück, für die vor allem spezialisierte Kunsthandwerker in Danzig berühmt gewesen sein sollen. Im Grundsatz erfolgt das Vergolden von Möbeln, Spiegel- oder Bilderrahmen durch das Auftragen von hauchdünn ausgewalzten Goldfolien. Das geschieht mit Hilfe von verschieden breiten, den Flächen angepassten Pinseln unterschiedlicher Härte. Der Vergolder muss die extrem dünne Goldfolie aufnehmen und auf das Holz auftragen - dazu taucht er den Pinsel in Alkohol, streicht erst eine Stelle im Holz damit ein und taucht danach den Pinsel erneut in den Alkohol: So kann er durch die Adhäsion die Folie problemlos am Pinsel kleben lassen und auftragen. Auf dem Holz drückt der die Folie fest. Der Alkohol hat dafür gesorgt, dass das Holz für die kurze verbleibende Arbeitszeit adhäsiv wirkt, diffundiert aber danach durch die restlichen Holzporen aus, lässt das Möbel oder den Rahmen also nicht unter dem Gold "schwitzen". Der verwendete Alkohol wird nach einiger Zeit erneuert, weil er mit feinstem Holzstaub und Schmutz verunreinigt ist und damit eine glatte Goldoberfläche verhindern kann. Weil die Vergolder beim Wiedereintauchen der Pinsel immer wieder Stückchen Gold vom Pinsel im Alkohol zurückliessen, entstand die glitzernde Flüssigkeit, die nur noch auf Trinkstärke verdünnt und mit Gewürzzugaben schmackhaft gemacht wurde.
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