Direkt zu: Navigation, Suche
Protein spielt wichtige Rolle bei Kokainsucht
Wissenschafter des US National Institute on Drug Abuse haben nachgewiesen, was beim
Verlangen nach Kokain
in den Gehirnen von ehemaligen Süchtigen passiert. Bei Tests mit Ratten entdeckten
die Forscher eine Möglichkeit, diese Verlangensbotschaften im Gehirn zu blockieren
und so einen Rückfall
zu verhindern. Laut Nature Neuroscience legen diese Ergebnisse nahe, dass die größte
Gefahr eines Rückfalles
nicht direkt nach Beendigung der Sucht,
sondern nach langen Perioden der Abstinenz
besteht. Die aktuelle Studie wies mit Extracellular-signal Regulated Kinase (ERK)
ein Protein im Gehirn nach, das eine Rolle bei dem Auslösen des Verlangens nach der
Droge
spielt.
Die Forscher trainierten Ratten, einen Hebel zu drücken, um eine
intravenöse Kokain-Injektion verabreicht zu bekommen. Zusätzlich wurde den Tieren
beigebracht, bestimmte Hinweise, wie Licht, mit der Verfügbarkeit der Droge
in Zusammenhang zu bringen. Nachdem dieses Verhaltensmuster angenommen worden war,
wurden sowohl die Verabreichung der Droge
als auch die Hinweise auf ihre Verfügbarkeit einen Monat lang unterbrochen. Nach
Ablauf dieser Frist zeigten die Tiere ein viel größeres Verlangen nach der Droge
als nach nur einem Tag.
Bei der Untersuchung der Ratten konzentrierte
sich das Team auf das Protein Extracellular-signal Regulated Kinase (ERK) in der
Amygdala, einem Bereich des Gehirns, der mit Motivation und Emotion in Zusammenhang
gebracht wird. ERK spielt zusätzlich bei erlernter Angst eine Rolle. Dabei wird die
Angst bereits durch etwas ausgelöst, das mit dem Auslöser der eigentlichen Angst
nur in Zusammenhang steht. Es zeigte sich, dass die ERK-Aktivierung in der Amygdala
nach 30 Tagen Entzug
stärker war als nach einem Tag. Zusätzlich wurde nachgewiesen, dass die Blockierung
der ERK-Aktivierung die Gier der Tiere nach der Droge
verringerte. Die Aktivierung einen Tag nach dem Entzug
verstärkte das Verlangen. Die Forscher erklärten laut BBC, sie hätten einen spezifischen
biochemischen Signalweg in der Amygdala identifiziert, dem das latente Verlangen
nach der Droge
zugrunde liegt.
Artikel vom 18. Januar 2005
Ähnliche Texte zu diesem Thema: