Kokain
Kokain ist ein kristallartiges Pulver, das aus den Blättern des Kokastrauchs
gewonnen wird. Die Blätter dieses Strauchs enthalten rund ein Prozent der als Kokain
bekannten chemischen Verbindung, die sich nach der Einnahme auf den menschlichen
Körper auswirkt. Die Droge, die auch Koks oder Schnee genannt wird, kann sowohl berauschend,
als auch örtlich betäubend wirken.
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Kokain
und Crack
Bis zum Jahr 1903 enthielt das Getränk Coca-Cola pro Liter etwa 250 mg Kokain und
wurde als Heilmittel verkauft. Aufgrund der zunehmenden Todesfälle im Zusammenhang
mit kokainhaltigen Getränken, wurde dieser Zusatz im Jahr 1914 gesetzlich verboten.
Seit Anfang der 90er-Jahre hat Kokain in Deutschland insbesondere unter jungen Erwachsenen
an Beliebtheit gewonnen.
Wirkung
Kokain stimuliert sehr stark die Psyche, wirkt lokal betäubend und verengt die Blutgefäße.
Nach etwa sechs Stunden ist die Substanz weitestgehend abgebaut und nach wenigen
Tagen ist der Konsum lediglich noch über die Haare nachweisbar. Beim kontinuierlichen
Konsum hingegen sind die Rückstände auch noch nach einigen Wochen erkennbar.
Wie aufputschend Kokain wirkt, hängt stark vom Konsumenten ab, ebenso wie von der
Dosierung. Beim Schnupfen setzt die Wirkung nach wenigen Minuten ein, wobei nach
30 bis 60 Minuten die maximale Konzentration im Blut erreicht ist. Die Wirkung hält
bis zu einer Stunde an. Beim Spritzen hingegen wirkt das Kokain bereits nach wenigen
Sekunden, hat allerdings auch eine verkürzte Wirkdauer. Beim Rauchen hält der Rauschzustand
meist sogar nur fünf bis zehn Minuten an.
Allgemein unterdrückt Kokain das Hungergefühl und steigert die Leistung. Es entstehen
euphorische Gefühle und das Schlafbedürfnis wird stark vermindert. Wo bei seltenem
Konsum noch Lust- und Potenzsteigerungen möglich sein können, ist bei kontinuierlichem
Konsum eher mit sexuellem Desinteresse wie Impotenz zu rechnen.
Nach dem Aufnehmen des Kokain kommt es meist zu einer euphorischen Wirkung in der
eventuell Halluzinationen auftreten können. Nach rund 20 bis 60 Minuten klingt diese
Phase ab und es können paranoide Stimmungen auftauchen, nicht selten in Verbindung
mit weiteren Halluzinationen. Nach diesem Erleben folgt die depressive Phase, die
von Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Selbstvorwürfen und eventuell Suizidgedanken
geprägt ist.
Risiken
Kokain macht sehr schnell abhängig und ist somit nur mit Vorsicht zu genießen. Bei
kontinuierlichem Konsum kann es zu Störungen des Nervensystems kommen. Besonders
beim Spritzen des Stoffes kann es lebensgefährliche Auswirkungen geben. Raucht man
Crack, kann es zu Lungenblutungen kommen. Aber auch das Schnupfen kann zum Tode führen.
Ein Kokainschock bei Überempfindlichkeit kann ein Kreislaufversagen auslösen. Eine
Überdosis kann zur Atemlähmung mit schwerem Kreislaufversagen und anschließendem
Tod führen.
Auf lange Sicht kommt es zu einem starken Gewichtsverlust, einer Schädigung der Blutgefäße
sowie Organe wie zum Beispiel die Leber und das Herz und beim Schnupfen werden die
Nasenschleimhäute und Nasennebenhöhlen teils so stark geschädigt, dass es zu ständigem
Nasenbluten oder der Verminderung des Geruchs- und Geschmackssinns kommt. Außerdem
kann es zu Depressionen, Ängsten, Verwirrtheit, Antriebslosigkeit sowie Reizbarkeit
kommen.
Kokainkonsum während der Schwangerschaft führt nicht selten zu Früh- oder Totgeburten
oder aber starken Behinderungen des Kindes.
Kokainabhängige verlieren meist ihre sozialen Bindungen, was zur Isolation führt.
Hinzu kommen können finanzielle Schwierigkeiten, nicht selten in Verbindung mit Beschaffungskriminalität.
Suchtentwicklung
Kokain macht bereits bei kurzen Konsumphasen schnell psychisch abhängig. Konsumiert
man Kokain in hoher Dosierung, stellt sich bereits nach wenigen Wochen eine psychische
Abhängigkeit ein. Insbesondere beim Crackrauchen gelangt der Körper sehr schnell
in eine Abhängigkeit, die immer höhere Dosierungen der Droge verlangt. Beim Absetzen
von Kokain kommt es mitunter zu wochenlangen Entzugserscheinungen.
Erste
Hilfe
Bei einer Überdosis Kokain ist umgehend der Notarzt zu verständigen. Bei Fragen,
was der Betroffene konsumiert hat, sollte man auf jeden Fall ehrlich antworten: zum
einen unterliegt der Arzt der Schweigepflicht und zum anderen wäre eine Strafe immer
noch besser als der Tod eines Menschen. Wichtig: nur mit wahren Informationen kann
der Arzt helfen.
Der Betroffene sollte unter Beobachtung stehen, bis der Notarzt eintrifft. Insbesondere
Crack-Konsumenten können sich sehr aggressiv verhalten. Meist steigt die Körpertemperatur
des Betroffenen. In diesem Fall ist es sinnvoll ihn zu kühlen. Ist der Betroffene
bewusstlos, atmet aber noch, so ist er in die stabile Seitenlage zu bringen. Liegt
keine Atmung mehr vor, muss unverzüglich mit Wiederbelegungsmaßnahmen begonnen werden.
Recht
Kokain ist eine Droge, die unter das deutsche Betäubungsmittelgesetz fällt. Der Umgang
mit Kokain oder dem Coca-Strauch ist grundsätzlich strafbar. Der Besitz und der Handel
sind verboten und werden strafrechtlich verfolgt.
Wer nach dem Kokainkonsum am Steuer erwischt wird, kann damit rechnen, dass ihm der
Führerschein für mindestens ein Jahr entzogen wird. Eventuell kann hier auch gänzlich
die Fahreignung abgesprochen werden.
Beschaffung/Einnahme
Kokain ist in Deutschland nicht auf legalem Weg erhältlich.
Die Droge kann geschnupft, injiziert oder geraucht werden. Das Kauen der Kokablätter
wirkt nur im geringen Maße. Meist schnupfen die Konsumenten das weiße Pulver, indem
sie es auf einer glatten Oberfläche zu einer Linie (?Line?) ziehen und dann mit Hilfe
eines Rohrs (beispielsweise einem gerollten Geldschein) in die obere Nasenhöhle saugen.
Pro Line werden etwa 20 bis 50 mg Kokainhydrochlorid aufgenommen. Wird das Kokain
gespritzt, wird es zuvor aufgeweicht.
Zu unterscheiden ist zwischen episodischem und kontinuierlichem Konsum. Bei letzteren
wird jeden Tag eine ähnliche Menge konsumiert, bei episodischem Konsum nimmt der
Konsument eine sehr hohe Dosis oft hintereinander, bis er seine Vorräte aufgebraucht
hat. Danach bleibt er mehrere Tage ohne Kokain.
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