Arzt entwickelt Kaffee mit wenig Nebenwirkungen

Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke, noch vor Mineralwasser oder Bier. In Deutschland und der Schweiz liegt der pro Kopf Verbrauch bei rund sechs Kilo pro Jahr. Spitzenreiter sind die Finnen mit knapp zwölf Kilo Rohkaffee pro Kopf. Doch zu häufiger Kaffee-Genuss kann u.a. Magen und Darm reizen, die Aufnahme von Mineralstoffen vermindern und dadurch die Knochen schwächen. Abhilfe soll nun ein neuartiger Kaffee, der unter dem Namen "Chi-Café proactive" in Apotheken erhältlich ist.

Entwickelt wurde er vom Mediziner Ludwig Manfred Jacob. Sein Ziel war es, Nebenwirkungen zu minimieren und gleichzeitig den Magen-Darm-Trakt positiv zu unterstützten, denn dort sitzt nach Ansicht der traditionellen Chinesischen Medizin das Chi - die Lebenskraft.

"Chi-Café enthält als Hauptbestandteil besondere präbiotische Ballaststoffe, gewonnen aus Akazienfasern, die den gesundheitsfördernden Darmbakterien als Nahrung dienen. Diese bilden daraufhin positive Begleitstoffe wie Butyrat, die die Darmschleimhaut schützen", erklärt Jacob im pressetext-Interview. "Gleichzeitig fördert die Akazienfaser die gesunde Darmfunktion und bildet einen Schutzfilm, der wiederum die Magenverträglichkeit erhöht", so Jacob weiter.

Längerer Wachhalteeffekt

Herkömmlicher Kaffee überzeugt vor allem durch seinen Wachhalte-Effekt und seinen Geschmack. Dies lässt die negativen Folgen schnell vergessen. "Koffein schafft eine gewisse Abhängigkeit. Selbst Aufklärung würde hier nicht viel ändern. Beim Rauchen beispielsweise, das noch viel schädlicher ist, ist klar, dass es ungesund ist. Viele rauchen dennoch", betont der Mediziner.

Einen Wachhalte-Effekt bietet der Kaffee dank des Zusatzes des Muntermachers Guarana. Jedoch sei die Wirkung langanhaltender und sanfter, da das Guarana-Koffein besonders langsam an den Körper abgegeben wird. Weitere Zutaten sind magenverträglicher Kaffee Arabica, Granatapfel-Antioxidantien, Ginseng sowie ein Hauch arabische Kaffee-Gewürze.

"Chi-Café proactive schmeckt dabei wie ein herkömmlicher Kaffee nur etwas würziger", verspricht Jacob. Dennoch sieht er die Mischung nicht als Konkurrenz für herkömmlichen Kaffee. "Chi-Café ist ein Nischenprodukt für Leute, die einen exotischen sowie gesunden Kaffee genießen wollen."

Präventivmedizinische Relevanz

Als Ergänzung zu normalem Kaffee sei die neue Mischung ideal. "Natürlich hat auch herkömmlicher Kaffee nicht nur negative Seiten. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der vergangenen Jahre zeigen, dass der Genuss von Kaffee offensichtlich bestimmte Krankheitsrisiken deutlich vermindern kann. Es kommt eben immer auch auf die Menge des Kaffee-Konsums an", unterstreicht Jacob.

Jürgen Vormann, Professor am Institut für Prävention und Ernährung in München, zählt in einem Ärzte Merkblatt hierzu u.a. die Typ-2-Diabetes, Lebererkrankungen, Alzheimer-Demenz oder Morbus Parkinson. Der Kaffee-Konsum besitzt demnach präventivmedizinische Relevanz. Eine mögliche Ausnahme stellt die Situation in der Schwangerschaft dar. Ob die positiven Effekte des Kaffeegenusses auch noch für weitere Krankheitsbilder von Bedeutung sind, ist Gegenstand der aktuellen Forschung. 

Artikel vom 1. Februar 2011

 

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