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Games stellen Drogen oft unrealistisch dar
Drogen kommen gerade in Action-Games häufig vor, doch haben sie dort oft
unwahrscheinliche Positiveffekte, wie ein Auffüllen von Lebenspunkten oder zusätzliche
Stärke. Das zeigt eine Studie der Organisation Archstone, die 100 Bestseller pro
Plattform erfasst hat. Die Organisation mahnt daher Eltern dazu, im Auge zu behalten,
was ihre Kinder spielen und was sie daraus vermeintlich lernen. So nützlich wie in
Games sind Rauschmittel im realen Leben schließlich oft nicht.
Schon
die "Super MarioBros." haben sich mit Pilzen gestärkt, was in der realen Welt nur
zu Halluzinationen
führt. Inzwischen sind Drogen
aus Games kaum wegzudenken. Sie kommen laut "Game Overdose" in mehr als der Hälfte
der Action-Spiele und 22 Prozent der Rollenspiele vor. 61 Prozent der Games, in denen
Rauschmittel
eine Rolle spielen, nutzen dabei reale Namen wie Kokain,
Marihuana
oder Heroin.
Dazu kommen erfundene Drogen
mit wohl realen Vorbildern wie Skooma in "Skyrim". "Das ist ein Kristall. Man raucht
in ihn der Glaspfeife und hat nachher Entzugserscheinungen",
meint Studienleiter Logan Freedman gegenüber der "BBC". Das erinnere doch stark an
Crack.
Die
Darstellung der Auswirkungen des Drogenkonsums ist jedoch oft weniger realistisch.
Denn in 32 Prozent der Games sind Drogen
ein Power-Up, wie Pilze bei Mario, in 28 Prozent der Fälle bringen sie Lebenspunkte
wieder, wie die Schmerzmittel beim tablettensüchtigen "Max Payne 3". In 40 Prozent
der Spiele führt Drogenkonsum aber auch dazu, dass der Nutzer in irgendeiner Form
die Orientierung verliert. Zudem betont Archstone, dass manche Games sehr wohl versuchen,
Drogen
und ihre Auswirkungen realistisch darzustellen. Das umfasst beispielsweise Steroide
in "Duke Nukem 3D" oder die zwar zunächst vorteilhaften, aber suchtgefährlichen fiktiven
Drogen
der "Fallout"-Reihe.
Die Studienautoren verlangen allerdings nicht, dass
Drogen
aus Games verschwinden. Das wäre bei Titeln, die im Unterwelt-Milieu der Gegenwart
spielen, wie der "Grand Theft Auto"-Reihe, auch noch unrealistischer als beschönigende
Darstellungen der Folgen von Koks,
Gras
oder Heroin.
"Es kommt eher auf die Eltern an und darauf, was ihre Kinder spielen", meint Freedman.
Er betont, dass Games mit starkem Drogenbezug in der Regel für Erwachsene gedacht
sind. Sie haben auch entsprechende Altersfreigaben und Warnhinweise auf der Verpackung.
Artikel vom 29. Januar 2018
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