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US-Teenager: Weniger Drogen und Kriminalität
Daten von mehr als einem Jahrzehnt besagen, dass US-Teenager deutlich weniger
wahrscheinlich Alkohol, Nikotin oder illegale Drogen konsumieren. Delinquentes Verhalten
wie Kämpfe oder Stehlen sind ebenfalls weniger wahrscheinlich geworden. Zu diesem
Ergebnis ist die Analyse einer nationalen Erhebung durch Forscher der Washington
University School of Medicine gekommen. Details wurden in "Psychological Medicine"
veröffentlicht.
Die Daten stammen von der National Survey on
Drug Use and Health, einer nationalen Erhebung von Zwölf- bis 17-Jährigen aus allen
50 Bundesstaaten, die von der Substance Abuse and Mental Health Administration finanziert
wird. Die Informationen umfassen den Zeitraum von 2003 bis 2014. Insgesamt nahmen
210.599 Teenager teil - pro Jahr von 13.000 bis 18.500.
Die Zahl der substanzbedingten
Störungen nahm in zwölf Jahren um 49 Prozent ab. Auch verringerte sich delinquentes
Verhalten wie Kämpfe, Angriffe, Stehlen, Drogenverkauf oder das Tragen einer Handfeuerwaffe
um 34 Prozent. Der Rückgang beim Drogenmissbrauch
durch Teens entspricht dem anderer Untersuchungen. Bisher wurde jedoch nicht erforscht,
wie dieser Rückgang mit anderen Verhaltensfragen zusammenhängen könnte.
Laut
Erstautor Richard A. Grucza ist bekannt, dass Teenager heute weniger wahrscheinlich
ein risikoreiches Verhalten an den Tag legen. "Diese Studie hat jedoch gezeigt, dass
der Rückgang beim Drogenmissbrauch
im Zusammenhang mit dem Rückgang der Kriminalität steht. Das legt nahe, dass die
Veränderungen eher durch die Heranwachsenden selbst hervorgerufen wurden und nicht
durch Strategien zur Verringerung des Drogenmissbrauchs
oder von kriminellem Verhalten."
Höheres Sicherheitsbewusstsein
Andere
Studien haben bereits gezeigt, dass Teenager heute später Sex haben und häufiger
einen Sicherheitsgurt verwenden als ihre Eltern oder Großeltern. Für die aktuelle
Analyse konzentrierten sich die Forscher auf substanzbedingte Störungen, wie Alkohol,
Nikotin,
Marihuana,
Opioide
und den Missbrauch anderer rezeptpflichtiger und nicht-rezeptpflichtiger Medikamente
sowie kriminelles Verhalten.
Grucza zufolge ist nicht klar, was genau
für diese rückläufigen Trends verantwortlich ist. Höhere Steuern auf Zigaretten
und ein strengeres Vorgehen gegen Mobbing hätten eine positive Wirkung. Das Vorhandensein
dieser Trends bei mehreren Verhaltensweisen lege jedoch nahe, dass größere Umwelteinflüsse
verantwortlich seien. Dazu könnten eine Verringerung des Kontaktes mit Blei, weniger
Kindesmissbrauch und Vernachlässigung und eine bessere psychische Versorgung gehören.
Der
Missbrauch von Heroin
und Opioide
sind heute zwar in vielen Regionen der USA zur Epidemie geworden. Bei den Teens ist
er jedoch um fast 50 Prozent zurückgegangen. Basierend auf den Erhebungsdaten gehen
die Forscher davon aus, dass 2014 fast 700.000 weniger Teenager an einer substanzbedingten
Störung litten als noch 2003. Da neben einer Nikotinabhängigkeit auch ein Missbrauch
von Alkohol
oder Marihuana
bestehen kann, dürfte die Gesamtzahl dieser Störungen um rund zwei Mio. zurückgegangen
sein.
Artikel vom 27. Oktober 2017
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