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Heroin-Abhängige aus Dänemark sind gelangweilt, da sie ihre Drogen vom Staat bekommen und sich nicht mehr selbst beschaffen müssen. Wenn Süchtige in einer dänischen Drogen-Klinik in Dänemark zugelassen werden, erhalten sie zwei Mal täglich ihre verschriebene, vom Staat finanzierte Ersatz-Dosis. Mitarbeiter des Reden Odense, ein Center für missbrauchte Frauen und Prostituierte, meinen, dass Betroffene somit nichts mehr mit ihrer angestiegenen Freizeit anzufangen wissen. Neben der Langeweile fühlen sie sich einsam. Nun soll den Patienten Freizeitmöglichkeiten wie Kochstunden oder Museumsbesuche angeboten werden.
"Aussage ist Unsinn"
"Die Beschaffung von Drogen hat für Suchtkranke überhaupt keinen Stellenwert. Diese Aussage ist daher unsinnig. Was sehr wohl einen Stellenwert bei Heroin-Süchtigen hat, ist das intravenöse Applizieren, also die Autoaggression durch das Stechen, was ihnen in der Therapie oft fehlt", schildert Roland Reithofer, Geschäftsführer der Suchthilfe Wien.
Die Suchterkrankung bei schwerer Abhängigkeit sei ein Full-Time-Job. "Eine Untersuchung aus dem Jahr 2005 hat beispielsweise ergeben, dass der durchschnittliche unversorgte, nicht substituierte Schwerstabhängige rund 2.400 Euro im Monat für das Leben und die Drogen benötigt. Das bedeutet viel Arbeit und Stress. Viele zwingt das auch in die Prostitution und Beschaffungskriminalität", so der Spezialist.
Bei einer Substitutionstherapie, in der die soziale Stabilisierung das Hauptziel ist, falle viel Druck weg. "Die Patienten haben durch den Wegfall des Beschaffungsdrucks viel Zeit für sich und erkennen Probleme, die sie vorher verdrängt haben. Diese gilt es psycho-sozial zu unterstützen", sagt Reithofer. Besonders wichtig sei nach einer Stabilisierung die Beschäftigung. "Die Patienten weisen nach der Stabilisierung Strukturlosigkeit auf. Mit dem Projekt 'Fix und fertig' begleiten wir sie zurück in ihre Arbeitswelt und unterstützen sie beim Gestalten ihrer Freizeit", führt er aus.
Wunderheilung gibt es nicht
Eine Wunderheilung für Heroin-Süchtige gibt es nicht. Der Großteil der Betroffenen
kann in Bezug auf seine soziale Umwelt zwar erfolgreich stabilisiert werden, benötigt
jedoch häufig Substitutionsmedikamente.
"Sucht
ist eine chronische Krankheit und hat einen individuellen Verlauf", ergänzt der Experte.
Eine Person mit Vielfachproblematiken, wie schwierige und traumatisierende Familienverhältnisse,
psychische Grunderkrankungen und einer langen Suchtkarriere, würde nur unwahrscheinlich
gänzlich geheilt. In einer Therapie ist es wichtig herauszufinden, was am besten
für die jeweilige Person ist.
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