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Die Stimmung hat sich gedreht. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Nichtraucherschutz-Initiativen in jeder verräucherten Kneipe mit dröhnendem Gelächter und der Raucher-Bemerkung erledigt, man habe sich doch auch noch nie über die Belästigung durch Nichtraucher beschwert!
In vielen Gaststätten, öffentlichen Dienststellen und am Arbeitsplatz hat sich längst die Praxis durchgesetzt, dass nicht die Nichtraucher zum Atmen nach draußen gehen, sondern die Raucher zum Paffen. Einschlägige Erkenntnisse über die tödlichen Gefahren des Rauchens stehen dahinter. Insofern ist der Staat auch in seiner Verantwortung für Leben und Gesundheit der Bürger in der Pflicht.
Erstaunlicherweise hat sich das Rauchverbot in Bayern klar durchgesetzt, obwohl Wirte, Verbände und Millionenbeträge der Tabaklobby eine Kampagne aufgebaut hatten. Der Teer in der Lunge und der Gestank in den Klamotten wiegen immer mehr, weil die Raucher immer weniger werden. Man kann das nun bundesweit ähnlich streng regeln.
Man muss es aber nicht. Denn die Umstände sind in jeder Region anders, also ein klassischer Fall für den Föderalismus. Und der Trend ist ohnehin unumkehrbar: Wirte, die Umsatz machen, und Raucher die Freunde treffen wollen, müssen sich immer intensiver überlegen, ob sie auf Nichtraucher verzichten wollen.
Gregor Mayntz
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