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Menschen mit Übergewicht haben mit vielerlei gesundheitlichen Problemen wie z.B. Diabetis und Herz-Kreis-Lauf-Erkrankungen oder Alltags-Schwierigkeiten zu kämpfen. Laut einer aktuellen Studie der New Yorker Universität Buffalo School of Medicine kommt nun auch die Gefahr eines erhöhten Sterberisikos bei schweren Autounfällen hinzu.
Die Autoren schreiben hierzu im American Journal of Emergency Medicine, dass schon moderat adipöse Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 35 und 39 ein um 21 Prozent höheres Risiko haben, aufgrund eines Unfalls zu sterben, als Personen mit Normalgewicht. Bei krankhaft adipösen Personen mit einem BMI von 40 und höher steigt das Risiko auf 56 Prozent.
Kleines Bäuchlein wirkt als Polster
Ein leichtes Übergewicht (BMI zwischen 25 und 29) wiederum bietet einen gewissen Schutz. "Die Ergebnisse haben gezeigt, dass ein bisschen mehr Bauch zu einem schützenden Polster während eines Autounfalls werden kann", erklärt Dietrich Jehle, Doktor für Notfall-Medizin und Professor an der University at Buffalo School of Medicine. "Zuviel Bauch wiederum drückt den Menschen zu nah ans Lenkrad, womit das Sterberisiko stark ansteigt."
Ein Fazit der Studie ist die Forderung nach besser angepassten Autos. "Es könnte zum Beispiel helfen, wenn sich die Autositze noch weiter als derzeit möglich nach hinten verschieben lassen. Kleinwagen wiederum sind möglicherweise für Personen mit moderater bis krankhafter Adipositas nicht sicher und damit nicht zu empfehlen", so Jehle.
Sicherheit erhöhen
Ergänzend sollten auch Crashtest-Dummys mit Übergewicht eingesetzt werden, wenn Autos auf ihre Sicherheit getestet werden. "Crashtest-Dummys sind derzeit dazu ausgelegt, normalgewichtige Personen zu repräsentieren. Würde man sie so umbauen, dass sie auch unsere übergewichtige Bevölkerung besser nachbildeten, so könnte das Wagendesign weiter verbessert und die Sicherheit weiter erhöht werden", gibt Jehle zu bedenken.
"Grundsätzlich werden von uns in Deutschland bei der Entwicklung von Fahrzeugen verschiedenste Dummys abgeprüft", erklärt Volker Sandner, Bereichsleiter passive Sicherheit beim ADAC, im pressetext-Interview. "Vom Gesetzgeber und Verbraucherschutz wird aus Kostengründen jedoch nur ein Standard-Dummy vorgeschrieben, der in seiner Größe dem Standard-Mitteleuropäer entspricht."
Der ADAC hat während seiner Unfallforschung noch eine weitere Gruppe sondiert, für
die ebenfalls Crashtests angepasst werden müssen, um Daten für Sicherheitsverbesserungen
zu sammeln. "Ältere Personen sind in Europa noch eher gefährdet als übergewichtige",
weiß Sandner. "Wir sind dabei, die Versuche so anzupassen und feinabzustimmen, dass
sowohl junge und alte, große und kleine als auch leichte und schwere Personen repräsentiert
werden. Derzeit decken wir 95 Prozent der Bevölkerung ab", versichert der Experte.
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