Essstörungen bleiben häufig unerkannt

Immer mehr Frauen haben Essstörungen, die nicht ins Raster einer klassischen Magersucht oder Bulimie passen. Die Betroffenen haben nur gelegentlich Fressattacken und übergeben sich anschließend, leiden jedoch nicht an gefährlichem Untergewicht. Darum wird der Therapiebedarf sowohl von Ärzten als auch von den erkrankten Frauen selbst oft unterschätzt, warnt das Frauenmagazin "Women's Health".

Die medizinische Diagnose lautet in solchen Fällen EDNOS (Eating Disorder Not Otherwise Specified - nicht näherer spezifizierte Essstörung). "EDNOS ist mittlerweile eine der häufigsten Diagnosen bei essgestörten Patienten", erklärt Dr. Birgit Mauler, Ambulanzleiterin des Zentrums für Psychotherapie in Krefeld. "Etwa 60 Prozent aller Frauen mit einem gestörten Essverhalten fallen unter diesen Sammelbegriff." Und das Gesundheitsrisiko ist bei EDNOS enorm hoch.

Forscher der Stanford University School of Medicine im US-Bundesstaat Kalifornien kamen laut "Women's Health" kürzlich zu dem Ergebnis , dass 60 Prozent der EDNOS-Patienten alle Kriterien für eine Krankenhauseinweisung erfüllten. Und nach einer Studie der University of Minnesota ist die Wahrscheinlichkeit an EDNOS zu sterben ähnlich hoch wie bei Magersucht oder Bulimie.

Jede Essstörung kann zu verschiedenen körperlichen Schädigungen führen. Dazu gehören Herz- Kreislauf-Störungen sowie Magen- und Darmbeschwerden. Durch das regelmäßige sich Übergeben wird die Speiseröhre geschädigt. Da der Körper beim Erbrechen viel Kalium und Natrium verliert, kann auch der Elektrolythaushalt entgleisen. Das kann zu Herz-Rhythmus-Störungen führen , und im schlimmsten Fall einen Herzstillstand auslösen.

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Women's Health
Artikel vom 12. März 2013

 

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