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Forscher der School of Medicine der Stanford University haben nun den Einfluss
des Internets auf Essstörungen von Kindern und Jugendlichen untersucht. So wurde
festgestellt, dass zahlreiche Webseiten das Verhalten von Kindern und Jugendlichen
mit einer Essstörung gefährlich beeinflussen. Daher sei es unbedingt notwendig, dass
Eltern die Internet-Nutzung ihrer gefährdeten oder erkrankten Kinder überwachen und
mit ihnen über die Inhalte sprechen sollen.
"Wenn Eltern ihr
Kind nicht ausgehen oder sie nicht mit jemanden telefonieren lassen, den sie nicht
kennen, sollten sie sich fragen, was ihr Kind im Internet macht", erklärt Rebecka
Peebles von der School of Medicine der Stanford University. Damit verweist Peebles
darauf, dass Kinder und Jugendliche wenig zwischen echten Freunden und Leuten aus
dem Internet unterscheiden und deshalb hier eine potenzielle Beeinflussungsgefahr
besteht.
So gab etwa die Hälfte der 76 untersuchten Patienten an, dass
sie Webseiten mit dem Thema Essstörungen
besucht hat. 96 Prozent aller Patienten haben Webseiten besucht, die Essstörungen
fördern neue Diäten und Entschlackungstechniken anbiten. Patienten, die derartige
Seiten besucht haben, litten auch dementsprechend länger an der Krankheit. Weiters
wurde festgestellt, dass auch Webseiten gegen Essstörungen
nicht harmlos sind. So gaben etwa 50 Prozent der Patienten, die solche Seiten besucht
haben, an, sich dort über neue Methoden für den Gewichtsverlust informiert zu haben.
Auch Barbara Reiterer, Schulärztin und Psychotherapeutin in Oberösterreich,
sieht einen Zusammenhang zwischen Essstörungen
und dem Internet. Allerdings sei das Internet ein Fluchtweg, der bestehende Konditionen
verstärkt. "Es ist ein Teufelskreis", erklärt Reiterer. Die Kinder würden entweder
zu viele oder zu wenig Grenzen von ihren Eltern erhalten. In der Pubertät ziehen
sich die Jugendlichen noch stärker zurück und suchen nach neuen Wegen sich auszudrücken.
"Essstörungen
können also Hilfeschreie, Protest oder Frustrationsabwehr sein", erläutert Reiterer.
"Das Internet stellt einen Fluchtweg dar, der keinerlei soziale Komponente
beinhaltet. Wird dieser Weg fokussiert verlieren die Kinder immer mehr den Bezug
zu realen Kontakten und werden für die Inhalte im Internet offener", erklärt Reiterer
abschließend. Kinder mit fehlenden sozialen Kontakten seien zudem anfälliger, diese
Inhalte zu übernehmen.
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