Fettleibigkeit und Magersucht hormongesteuert

Wissenschaftler des Imperial College haben mit Ghrelin ein Hormon identifiziert, das den Appetit regulieren kann. Diese Entdeckung könnte laut BBC unter anderem einen Durchbruch in der Behandlung von Fettleibigkeit und Magersucht bedeuten. Die Forscher um Alison Wren gehen davon aus, dass das Anheben der Ghrelinwerte bei untergewichtigen Patienten, die an Krebs oder Aids leiden, zu einer Steigerung des Appetits führt. Eine Senkung oder Blockierung würde bei Übergewichtigen die konsumierte Nahrungsmenge reduzieren helfen.

Bei Versuchen wurde neun Freiwilligen an einem Tag Ghrelin injiziert, am anderen eine Salzlösung. An beiden Tagen wurde den Teilnehmern ein Teller mit einer vierfachen Erwachsenenportion vorgesetzt. Alle Teilnehmer aßen rund 30 Prozent mehr, nachdem sie eine Hormonspritze erhalten hatten. Dieser Effekt konnte auch dann beobachtet werden, wenn der Betroffene nicht über die Art der Injektion informiert war. Wren erklärte auf dem Annual Meeting der Society for Endocrinology, dass diese Ergebnisse trotz der geringen Zahl an Studienteilnehmern von Bedeutung seien. "Niemand hat bis jetzt eine Substanz im Blutkreislauf des Körpers gefunden, die den Appetit regelt."

Artikel vom 4. Dezember 2001

 

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