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Allein in Deutschland leiden rund drei Millionen Frauen im Alter zwischen 18 und 35 an Bulimie, die Dunkelziffer ist sehr hoch. Meist leiden attraktive, dynamische und ehrgeizige Frauen unter dieser Essstörung, die ein Kreislauf aus Diätversuchen, Heißhungerattacken von bis zu vier Stunden und selbst herbeigeführtem Erbrechen ist. Mit großer Anstrengung schaffen sie es oft über Jahre hinweg ihre Krankheit zu verstecken und streben sich dagegen, Hilfe anzunehmen. Die Sterblichkeitsrate bei Bulimie liegt bei etwa drei Prozent.
Ess-Brechsüchtige sind meist normalgewichtig. Dennoch fühlen sie sich zu dick und möchten durchschnittlich fünf Kilogramm abnehmen. Da sie Schwierigkeiten haben Diäten einzuhalten, wählen sie die vergleichsweise einfache Alternative und erbrechen sie sich beispielsweise (heimlich) nach Mahlzeiten. Einige greifen auch zu Abführmitteln. Eine Gewichtsabnahme findet allerdings dennoch nicht statt, da die Betroffenen zunehmend mehr essen.
Im Gegensatz zu Magersüchtigen leugnen Ess-Brechsüchtige ihre Krankheit nicht, sondern
leiden stark darunter. Dies kann bis zur Selbstmordgefahr führen. Betroffene haben
oft gerötete Augen und starken Karies. Sie suchen auffallend oft die Toilette auf
und betätigen eventuell sehr oft die Toilettenspülung um die Geräusche des Erbrechens
zu überdecken. Ein weiteres Zeichen ist das ?Verschwinden? von Nahrungsmitteln sowie
die Tatsache, dass die Betroffenen sich ständig wiegen.
In der Öffentlichkeit
essen Ess-Brechsüchtige meist ?Light?-Produkte, die dann im Körper bleiben. Generell
ist das öffentliche Essverhalten kontrolliert und unauffällig. Meist gibt es keinen
bestimmten Rhythmus, in dem Mahlzeiten eingenommen werden, dafür aber einen enormen
Vorrat an Nahrungsmitteln zu Hause.
Das Erbrechen nach dem Essen kann einige negative Gedanken mit sich bringen, wie beispielsweise einen Selbstekel oder Schamgefühle. An Bulimie Erkrankte isolieren sich aus Angst vor negativen Reaktionen anderer daher oft selbst. Sie neigen außerdem öfter zu Depressionen. Die innere Unruhe, sowie Spannungen führen wiederum zu noch mehr Essanfällen, welche mit der großen Angst vor einer Gewichtszunahme kollidieren. Dieser Teufelskreis zwischen Essen, Erbrechen und erneutem Essen kann sich mehrmals am Tag wiederholen und ist nur sehr schwer zu durchbrechen.
Das ständige Erbrechen, beziehungsweise der ständige Gebrauch von Abführmitteln kann unter anderem zu einem Kalium- oder Magnesiummangel führen. Beides kann sich unter anderem in Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Müdigkeit, Rückenschmerzen, Lähmungserscheinungen der Muskeln und Herzrasen auswirken. Außerdem können Folgen der Bulimie Wassereinlagerungen, Verletzungen der Speiseröhre, Karies, eine Magenerweiterung, Herzrhythmusstörungen, Nierenschäden oder Menstruationsstörungen sein.
Erste Schritte, die Bulimie zu überwinden können sein:
Am einfachsten ist es für Ess-Brechsüchtige erste Informationen anonym, zum Beispiel per Internet, zu erlangen. Es kostet sie viel Mut um sich jemandem zu öffnen und den Weg in eine Beratungsstelle zu finden. Ist der Weg zum Therapieplatz hin aber erst einmal getan, fällt es ihnen oft leichter mit ihrer Krankheit umzugehen.
Obwohl es ein vielfaches therapeutisches Angebot in Bezug aus Essstörungen gibt, fällt die Heilbarkeits-Prognose oft nicht sehr positiv aus. Angeblich können nur rund 50 Prozent der Betroffenen ihre Krankheit langfristig überwinden und zufrieden mit ihrem Körper leben.
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