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Mindestens sieben bis acht Millionen Deutsche leben mit einem Süchtigen zusammen. Einem großen Teil davon drohen dadurch selbst körperliche und seelische Gesundheitsgefahren. Therapeuten sprechen von "Co-Abhängigen". In der Regel sind es Partner oder Kinder, Eltern und Geschwister, die der oder dem Süchtigen vergeblich zu helfen versuchen.
"Unsere Gesellschaft fördert Co-Abhängigkeit"
sagt Ingrid Arenz-Greiving, Suchtberaterin und Therapeutin aus Münster, in der "Apotheken
Umschau". "Gerade für Frauen gilt es etwa als Tugend, Verantwortung für andere zu
übernehmen." Ganze Familien reiben sich beim Helfen, Retten, Regeln und Kontrollieren
auf und bewirken damit oft nur, dass der Süchtige
seine Fassade wahrt. Dr.
Helmut Kolitzus, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin in München, nennt es das
"Taifun-Syndrom": "Alle rotieren - und der Süchtige befindet sich im ruhigen Zentrum."
Ständiger Stress, Migräne, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Essstörungen und eigene Medikamentenabhängigkeit können die Folge für die Co-Abhängigen sein. Arenz-Greiving rät ihnen, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Ziel müsse sein, dem Abhängigen die Verantwortung für sein Leben zurückzugeben - um das eigene wieder in den Griff zu bekommen.
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