Kommentar: Fatales Signal in der Drogenpolitik

Die neuen in NRW vorgesehenen Grenzwerte für Drogenbesitz sind ein fatales Signal. Die Entscheidung der rot-grünen Landesregierung suggeriert den Menschen im Land: Ein paar Gramm Haschisch sind kein Problem, auch harte Drogen kann man mal probieren. Diese Haltung ist falsch, und sie ist unverantwortlich. Die einzige Botschaft, die man zum Thema Drogen in die Gesellschaft senden sollte, ist: Finger weg!

Eine gesellschaftliche Ächtung von Haschisch, Marihuana, Kokain und Heroin lässt sich aber nur durch eine Null-Toleranz-Strategie erreichen. Jede Grenzwertverschiebung führt zu einer Verharmlosung der gefährlichen Stoffe. Mit einer Kultur des Wegsehens löst man keine Drogenprobleme. Viele Studien zeigen, dass bei weichen wie bei harten Drogen sehr schnell eine psychische Abhängigkeit entstehen kann. Sie führt dazu, dass gerade junge Menschen ihre Ziele aus den Augen verlieren und die Beschaffung und den Konsum von Drogen in den Mittelpunkt ihres Lebens rücken.

Außerdem kann Drogenkonsum den Ausbruch psychischer Krankheiten beschleunigen. Das Argument, die Heraufsetzung der Grenzwerte beim Drogenbesitz entlaste die Justiz, ist scheinheilig. Kein Mensch würde auf die Idee kommen, Diebstähle bis 1,99 Euro unter Straffreiheit zu stellen.

Ein Kommentar von Eva Quadbeck.

Rheinische Post
Artikel vom 8. März 2011

 

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