Grüne starten neuen Versuch zur Freigabe von Cannabis

Die Grünen starten im Wahljahr einen neuen Versuch zur Freigabe von Cannabis in Deutschland. "Es gibt viele Gelegenheits- und Dauerkonsumenten von Cannabis. Das Verbot hat daran überhaupt nichts geändert", sagte der drogen- und suchtpolitische Sprecher der Grünen, Harald Terpe, der "Saarbrücker Zeitung". Wie in den Niederlanden sei die Freigabe von bis zu 30 Gramm für den Eigenbedarf "vorstellbar".

Der Bundestag soll daher demnächst über einen Antrag der Grünen-Fraktion entscheiden, in dem gefordert wird, den "Besitz und Anbau von Cannabis zum Eigengebrauch" straffrei zu stellen. Inzwischen sei "das Problem des Alkoholmissbrauchs ein viel gravierendes", betonte Terpe.

Laut Betäubungsmittelgesetz (BtMG) sind Anbau, Herstellung, Verkauf, Handel oder Einfuhr von Cannabis verboten, in vielen Fällen würden laut Terpe Strafverfahren wegen der geringen Mengen für den Eigengebrauch aber gar nicht erst eingeleitet. "Uns geht es nicht um vollständige Freigabe, weil man dann auch eine Abgabe organisieren müsste", so Terpe. Aber wenn schon vielfach von der Strafverfolgung abgesehen werde, "könnte man den Eigengebrauch auch gleich entkriminalisieren."

Saarbrücker Zeitung
Artikel vom 18. Februar 2009

 

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