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Forscher der Universität Kalifornien in San Diego (UCSD) haben einem Bericht von Newswise zufolge in der Netzhaut Rezeptoren entdeckt, welche von Cannabinoiden aktiviert werden.
Zu dieser Wirkstoffgruppe gehören neben körpereigenen Substanzen auch die Drogen Haschisch und Marihuana. "Unsere Resultate zeigen, wie Haschisch und Marihuana möglicherweise den Sehprozess stören", meint Alex Straiker, Erstautor des in Proceedings of the National Academy of Sciences erschienen Artikels.
Die Forscher wiesen nach, dass Cannabinoide nachhaltig die Kalziumkanäle blockieren. Dies könne, denkt Straiker, die durch die Drogen verursachten Sehstörungen wie Schneetreiben, erhöhte Lichtsensitivität und die allgemein veränderte Wahrnehmungsfähigkeit erklären. "Trifft ein Lichtsignal auf eine Photorezeptor-Zelle, leitet diese das Signal über den Botenstoff Glutamat an die verarbeitenden Nervenzellen weiter. Damit aber die Photorezeptor-Zelle Glutamat ausschütten kann, muss Kalzium über Kanäle in die Zelle fließen. Dies verhindern Cannabinoide und verändern so die Signale der Photorezeptor-Zellen auf die folgenden Nervenzellen", sagt Straiker.
Wie die neu entdeckten CB1 Cannabinoid-Rezeptoren in den Kalziumfluss eingreifen, wissen die Forscher nicht genau. Trotzdem sind sie von deren Wichtigkeit überzeugt, weil diese Rezeptoren weit verbreitet sind. Sie konnten in den Photorezeptor-Zellen wie Stäbchen oder Zapfen der meisten Tierarten nachgewiesen werden. Vom Goldfisch, über Salamander und Ratten bis zu Rhesusaffen haben alle Cannabinoid-Rezeptoren. Straiker: "Wenn sich ein System in Arten erhalten hat, welche seit mehreren hundert Jahrmillionen existieren, muss es wichtig sein." Sonst hätte es die Evolution schon lange entsorgt.
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