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Ein Forscherteam um Vicenzo Di Marzo vom Institut für Biomolekulare Chemie des Italienischen Forschungsrats hat nachgewiesen, dass vom Körper selbst produzierte Cannabis-ähnlichen Substanzen, so genannte Endocannabinoide, Nervenzellen vor Schäden durch Erkrankungen des Gehirns wie etwa der Alzheimer-Krankheit schützen können. Die Ergebnisse der gemeinsam mit den Universitäten von Neapel, Catania und Cagliari durchgeführten Studie werden heute, Dienstag, auf dem Forum of European Neuroscience Societies in Wien der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Wissenschaftler untersuchten den Einfluss des endogenen Cannabinoid-Systems an hirngeschädigten Nagetieren. Dabei entdeckten sie, dass Endocannabinoide ihre Wirksamkeit verlieren können, wenn sie erst lange nach Auftreten einer Erkrankung im Organismus freigesetzt werden. Eine kurz nach dem Entstehen der Erkrankung eingesetzte Behandlung zur Steigerung des Endocannabinoid-Spiegels könnte die Nervenzellen jedoch möglicherweise vor der Zerstörung durch Ablagerungen des beta-Amyloid-Proteins schützen, die als Ursache für die Alzheimer-Krankheit angesehen werden. Darüber hinaus kann diese Therapie auch vor Gedächtnisverlust bewahren.
Den Forschern zufolge aktiviert Haschisch die gleichen Signalwege wie die körpereigenen Endocannabinoide. Das erklärt, warum Haschisch in Tierversuchen zu medizinischen Zwecken ebenfalls die Schädigung von Nervenzellen bei Gehirnerkrankungen beschränken und Entzündungen lindern kann. Die Forscher hoffen, dass diese neue Erkenntnisse zur Entwicklung neuer Medikamente beitragen, die die Nervenzellen bei Erkrankungen des Gehirns schützen oder reparieren können. Sie suchen daher jetzt nach Medikamenten mit Endocannabinoid-Bestandteilen, mit denen sich die Freisetzung dieser körpereigenen Wirkstoffe steuern lässt.
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