Die Brauerei Beck & Co wurde am 27. Juni 1873 vom Baumeister Lüder Rutenberg
(* 8. Februar 1816; ? 14. Juni 1890, er erbaute u. a. die Bremer Kunsthalle) zusammen
mit dem Braumeister Heinrich Beck (1832-1881) und dem Kaufmann Franz Gustav Thomas
May als Kaiserbrauerei Beck & May o.H.G. in Bremen gegründet. Am 1. Oktober 1875
schied Thomas May aus der Brauerei aus, die von nun an Kaiserbrauerei Beck & Co.
hieß.
1968 führte Beck & Co. den Sechserträger (?Beck'ser?) für die bis 1967 alleinig bekannten
0,33 Liter-Flaschen Bier
in Deutschland ein. Am 1. Oktober 1981 fusionierte Beck & Co mit der Haake-Beck Brauerei
AG. Im Februar 2002 wurde die Brauerei für einen Preis von 1,8 Milliarden Euro (=
3,5 Milliarden DM, der Kaufpreis war vorher in Deutschen Mark festgesetzt worden)
durch den belgischen Brauerei-Konzern InBev übernommen.
Die Brauerei Beck & Co produziert die Marken Beck's und das ab Juni 2002 produzierte,
im Februar 2003 deutschlandweit eingeführte und bis Mitte 2005 nur in kleinen 0,33
Liter Flaschen erhältliche Beck's Gold sowie die nur regional in Norddeutschland
bekannten Regionalmarken Haake-Beck und Hemelinger Spezial. Unter dem Namen Haake-Beck
Kräusen wird eine lokale, hefetrübe Spezialität gebraut, die vorrangig
in Bremen und Umgebung erhältlich ist. Seit Mai 2005 wird zudem ''Beck's Green Lemon'',
ein Biermischgetränk mit Limonade, vertrieben.
Speziell auf dem US-Markt vertreibt Beck's neben dem klassischen Beck's Pilsener
auch die Sorten Beck's Premier light (reduzierte Kalorien), Beck's Dark ("#1 imported
German dark beer"), Beck's Oktoberfest (in Sonderauflagen 1x jährlich) & Beck's non
alcoholic. Beck's Gold & Green Lemon sind dafür nicht erhältlich.
Beck's wird in viele Länder der Welt exportiert, insgesamt etwa 120. Bis 1949 wurde
Beck's nur ins Ausland exportiert, danach begann erst der Absatz auf dem deutschen
Markt. Das ist auch der Grund für die führende Stellung in Deutschland in diesem
Branchensegment als Bierexporteur. Statistisch gesehen werden laut Unternehmensangaben
pro Sekunde in der Welt 50 Flaschen Beck's getrunken (die Angabe bezieht sich auf
die große Flasche, die in Deutschland erhältlich ist, also die 0,5-Liter-Flasche),
das sind 3.000 Flaschen pro Minute und entspricht einem Jahresausstoß von rund 7,9
Millionen Hektolitern (hl). Die lange Haltbarkeit des Bieres wird nicht ? wie manchmal
behauptet wird ? durch die Zugabe von Chinin, sondern "ausschließlich durch sorgfältigen
Umgang mit den Rohstoffen und Zwischenprodukten in allen Produktionsstufen" erreicht.
Das Unternehmen beschäftigt heute ungefähr 1.500 Mitarbeiter. Beck's hat einen Jahresausstoß
in Deutschland von 2,266 Millionen Hektolitern (2004)
Chronik
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1873 - Gründung der Kaiserbrauerei Beck & May o.H.G.
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1874 - Die Kaiserbrauerei verkauft Bier
in grünen mundgeblasenen Flaschen an Bremer Gaststätten.
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1875 - Thomas May scheidet aus dem Unternehmen aus. Umfirmierung in Kaiserbrauerei
Beck & Co.
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1876 - Heinrich Beck entwickelt ein Bier
Pilsener Brauart, das ideal für den Transport nach Übersee geeignet ist. Das Bier
gewinnt die Goldmedaille auf der Weltausstellung in Philadelphia für "das beste aller
kontinentalen Biere", welche neben der 1874 von Kronprinz Friedrich (später Kaiser
Friedrich III.) ausgezeichneten Goldmedaille für das beste Bier
sich noch heute auf dem Flaschenetikett befindet.
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1877 - Der Bremer Schlüssel erscheint erstmals als Signet auf dem Etikett. Das Bier
wird als Schlüsselbier und Key Beer weltweit bekannt.
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1884 - wird das ovale Etikett mit einem nach rechts gerichteten Schlüssel als Warenzeichen
geschützt.
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1886 - Export des Kaiserbieres mit der Reichspostdampferlinie nach Fernost.
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1888 - Die Bierkühlung wird von Natureis auf maschinell hergestelltes Eis umgestellt.
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1890 - Lüder Rutenberg stirbt. Gründung der Kommanditgesellschaft Kaiserbrauerei
Beck & Co.
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1893 - Als zweite deutsche Brauerei wird ein Bakteriologisches Laboratorium zur Prüfung
der Rohstoffe und des Biers eingerichtet.
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1900 - Während der lokale Absatz 54.333 hl beträgt, steigt der Exportabsatz erstmals
über 100.000 hl.
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1906 - Australien wird mit einer jährlichen Abnahme von über 30.000 Kisten wichtigster
internationaler Markt.
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1909 - Gründung der Kaiserbrauerei Beck & Co Kommanditgesellschaft auf Aktien. Übernahme
eines Kommanditanteils an der Nienburger Glashütte Himly, Holscher & Co.
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1911 - Der Gesamtausstoß (Inland und Export) übersteigt erstmals 200.000 hl.
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1914 - Das Ausfuhrgeschäft kommt zum erliegen. Das Überleben wird durch die Belieferung
der deutschen Truppen gesichert. Der Ausstoß sinkt auf 100.000 hl.
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1917 - Kauf der Wilhelm Remmer Brauerei, Bremen.
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1918 - Übernahme der Aktienmehrheit der St. Pauli Brauerei, dem stärksten Konkurrenten
auf internationalen Märkten.
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1921 - Vertrag mit der C. H. Haake AG über die Übertragung des gesamten Inlandsgeschäfts
auf die neu gegründete Haake-Beck Brauerei A.G. Die Kaiserbrauerei benennt sich in
Exportbrauerei Beck & Co um.
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1924 - Beck & Co übernimmt die Mehrheit an der Nienburger Glashütte Himly, Holscher
& Co.
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1928 - Einführung von V2A-Nirosta-Fässern für den Biertransport. Das Unternehmen
nutzt als zweite Brauerei der Welt diese neuen Behälter.
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1931 - Beck & Co beginnt mit dem Bau von 2 Brauereien in Batavia und Java. Die ABC-Brauereien
(Archipel Brewerie Company) nehmen 1933 und 1934 den Betrieb auf.
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1934 - Bedingt durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten reagiert der Exportmarkt
nervös. Die Auslieferung sinkt auf 70.000 hl.
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1936 - Die Kommanditgesellschaft Beck & Co übernimmt die Aktiva und Passiva der Kaiserbrauerei
Beck & Co K.a.A.
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1937 - Kauf der Winterhuder Brauerei, Hamburg.
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1939 - Der Bierexport kommt zum Erliegen. Die Brauereien in Singapore und Batavia
werden beschlagnahmt. der Absatz 1939/40 sinkt auf 40.616 hl.
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1944 - Große Teile
der Produktionsanlagen und die gesamte Bierkühlung werden durch Bomben zerstört.
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1945 - Nach der Zerstörung des Maschinenhauses muss der Braubetrieb endgültig eingestellt
werden. Restbestände werden an die amerikanischen Truppen verschenkt. Da keine Lizenz
zum Brauen erteilt wird, beschäftigt sich die Belegschaft bis 1948 nur mit Aufräumarbeiten.
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1948 - Erstmals wird wieder Bier
gebraut. Im Dezember gehen die ersten 200 Kisten in den Export nach Bangkok.
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1949 - Beck's wird erstmals im Inland verkauft.
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1950 - Haake-Beck Kräusen wird auf den Markt gebracht.
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1953 - Eröffnung einer Dosen-Abfüll-Anlage. Die Dosen werden hauptsächlich nach Amerika
exportiert.
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1955 - Schaltung der ersten bundesweiten Anzeigen (im Spiegel). Slogan: '''"Beck's
Bier
löscht Männerdurst"'''
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1958 - Erster Spot im deutschen Fernsehen.
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1960 - Der Inlandsabsatz übersteigt erstmals 100.000 hl.
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1964 - Der Inlandsabsatz (248.242 hl) übersteigt erstmals den Absatz im Ausland (189.637
hl).
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1967 - Der 3er-Dosenpack wird entwickelt.
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1968 - Entwicklung des Beck'sers, einen 6er-Träger für 0,33 Liter Flaschen.
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1973 - Erstmals wird mehr als eine Million hl Bier
verkauft (Inland: 604.000 hl, Ausland: 597.000 hl).
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1974 - Beck's wird als Fassbier
in Deutschland eingeführt.
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1975 - Änderung des Slogans in "Beck's Bier
löscht Kenner-Durst"
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1979 - Erwerb der Bremer Erfrischungsgetränke GmbH.
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1981 - Fusion von Beck & Co mit der Haake-Beck Brauerei A.G.
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1983 - Der Export steigt erstmals auf mehr als eine Million hl (2.964.000 hl Gesamtabsatz).
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1984 - Ein Großsegler mit grünen Segeln wird als Werbesymbol eingeführt.
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1988 - Die Alexander von Humboldt ersetzt den bisher genutzten Großsegler in der
Werbung.
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1989 - Beteiligung an der nordamerikanischen Dribeck Importers. Die USA werden der
größte Auslandsmarkt von Beck & Co.
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1990 - Neuer Slogan: "Beck's - Spitzen-Pilsener von Welt".
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1991 - Beck & Co übernimmt die Rostocker Brauerei, Rostock.
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1992 - Kooperation mit der südostchinesischen Golden Key Brewery, die eine neue Brauerei
baut um Beck's in Lizenz für den chinesischen Markt zu braueren. "Sail away", zunächst
gesungen von Hans Hartz wird der Werbesong von Beck's.
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1993 - Einführung von Beck's Alkoholfreies Pilsener.
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1994 - Der Gesamtabsatz von Beck & Co übersteigt die Marke von 5 Millionen hl.
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1995 - nach Hans Hartz singt jetzt Joe Cocker den Werbesong "Sail away".
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1997 - Besucherzentrum wird eröffnet.
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1998 - Dribeck Importers werden in Beck's North America umbenannt. 125-jähriges Firmenjubiläum.
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1999 - Beck & Co wird Anteilseigner an der Namibia Breweries Limited (NBL), Windhoek,
Namibia.
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2000 - Ab 1. Oktober wird Beck's in Lizenz auch in Namibia für den afrikanischen
Markt gebraut.
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2001 - Neuer Slogan: "The Beck's Experience"
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2002 - Beck & Co wird von der belgischen Brauereigruppe Interbrew gekauft (im Februar;
heute in Deutschland firmierend als InBev Deutschland). Verkauf der Nienburger Glas
GmbH an Rexam (im Oktober). Verkauf der Rostocker Brauerei an Brau & Brunnen (im
November).
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2003 - Einführung von Beck's Gold deutschlandweit in einer UV-beständigen Klarglasflasche.
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2005 - Einführung von Beck's Green Lemon sowie PerfectDraft (Heimzapfanlage mit 6
l Bierfässern). Verkauf der Bremer Erfrischungsgetränke GmbH.