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Euphoria (4-Methylaminorex) ist eine synthetische Droge mit Amphetamin-ähnlicher Wirkung. Die Substanz wurde ca. 1963 als Appetithemmer entwickelt und patentiert. Wegen der euphoririsierenden Nebenwirkung wurde das Präparat jedoch nie vermarktet.
Illegal wird die Substanz unter den Bezeichnungen Euphoria, U4Euh, Intellex, Verbosamin, Aminorex oder Ice verkauft. Es können Verwechslungen entstehen, da rauchbares Methamphetamin ebenfalls als Ice gehandelt wird. Euphoria ist eine der selteneren Drogen, die Nachfrage nimmt allerdings zu, da berichtet wird, dass die Droge die intellektuellen Fähigkeiten steigert und das Schlafbedürfnis zeitweise umgangen werden kan. Als Leistungsdroge soll Euphoria effektiver als Amphetamine sein, da Fehlhandlungen und Verwirrtheit (dosisabhängig!) selten vorkommen.
Der Name Ice beschreibt das Aussehen. 4-Methylaminorex ist in der Form von milchigen bis klaren Kristallen auf den Markt, die teilweise in grossen Stücken verkauft werden (Rocks oder Steine). Bedingt durch den niedrigen Schmelzpunkt ist es schwer, andere Substanzen unauffällig zum Vermischen oder Strecken hinzuzufügen, wie es bei Kokain und Heroin üblich ist. 1986 wurde Euphoria zusammen mit LSD von vielen Besuchern einer grösseren Musikveranstaltung eingenommen. Da diese Kombination als unangenehm empfunden wurde und zu Aggresivität führte, hatte Euphoria anfangs einen schlechten Ruf. Langsam änderte sich die allgemeine Einstellung, und heute ist die Substanz wieder relativ begehrt, aber nicht allzu verbreitet. 1987 wurde Ice oder Euphoria in den USA als illegal erklärt, nachdem einige grössere, illegale Laboratorien entdeckt wurden, die hauptsächlich diese Drogen herstellten. 4-Methylaminorex ist auch in Deutschland laut BtMG verboten.
Die orale Einnahme ist seltener als das Rauchen, da Euphoria in Form von Kristallen verkauft wird und die geringen Mengen ohne Laborwaage schwer zu schätzen sind. Dank dem niedrigen Schmelzpunkt wird 4-Methyl-Aminorex gerne auf Aluminiumfolie erhitzt und die Dämpfe mit einem Strohhalm aufgesaugt. Verunreinigungen können schnell erkannt werden, da diese meist einen höheren Schmelzpunkt haben und somit als Reste an der Aluminiumfolie kleben bleiben. Durch das Rauchen kann die Wirkung auch besser gesteuert werden, als durch die orale Einnahme. Erfahrene Euphoria-Benutzer verwenden kleine Glaspfeifen wie beim DMT (Dimethyltryptamin) oder Crack/Freebase-Rauchen.
Beim Rauchen von ca. 10mg tritt Wohlbefinden und eine stimulierende und aufputschende Wirkung für 4-6 Std. ein. Viele Benutzer haben den Eindruck, dass sie intelligenter werden und schwere Probleme unter Euphoriaeinfluss besser lösen und analysieren zu können. Zudem wird berichtet, das monotone Arbeitsabläufe leichter zu erledigen sind und nicht als belastend empfunden werden. Ab ca. 50mg tritt zusätzlich eine Euphorie ein und die körperliche Müdigkeit wird so stark verdrängt, dass Schlafen nicht mehr möglich ist. Bei dieser höheren Dosierung ist eine präzise und sorgfältige Arbeitserledigung nicht mehr gut durchführbar. Die Konsumenten haben eher das Bedürfnis, ununterbrochen zu reden oder immer neue Unternehmungen anzufangen. Eine zielgerichtete Konzentration auf eine Aufgabe ist schwierig bis hin zu unmöglich.
Dieser Zustand kann durch weitere Einnahmen mehrere Tage lang aufrechterhalten werden, bis die physiologischen Funktionen so gestört sind, dass eine Drogenpause notwendig wird. Gelegentlich werden Barbiturate als Schlafmittel eingenommen, um wenigstens einige Stunden schlafen und damit den dauerhaften Konsum von Euphoria länger durchhalten zu können.
Als häufige Nebenwirkung werden Durchfall, Mundtrockenheit und übler Mund- und Körpergeruch erwähnt. Eine körperliche Gewöhnung tritt schnell ein, sodass der Benutzer bei fortwährendem Gebrauch immer höhere Dosierungen benötigt. Diese Toleranz wird durch eine Drogenpause wieder abgebaut.
Dieser Text ist aus der Wikipedia - zum Original, Autoren.
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