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Schlaganfall: Alkohol erhöht Risiko nicht immer
Ein gemäßigter Alkoholkonsum von bis zu zwei Getränken pro Tag steht mit
einem geringeren Risiko eines ischämischen Schlaganfalls in Zusammenhang. Einen positiven
Einfluss auf dieses Risiko gibt es laut einer neuen Studie des Karolinska Institutet
und der University of Cambridge jedoch nicht. Ein hoher Alkoholkonsum erhöht hingegen
in jedem Fall das Risiko eines Schlaganfalls, betont das Team um Susanna Larsson.
Den
Experten nach erklärt der unterschiedliche Zusammenhang des Alkoholkonsums mit verschiedenen
Arten von Schlaganfällen auch einen Teil
widersprüchlicher Ergebnisse früherer Studien. Dabei wurde nicht zwischen den verschiedenen
Formen der Erkrankung unterschieden. Laut Larsson ist die aktuelle Analyse die erste,
die die Ergebnisse aller zur Verfügung stehenden vorausschauenden Studien zum Konsum
von Alkohol
und zum Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls kombiniert.
"Starke
Trinker verfügen über ein rund 1,6-fach höheres Risiko einer intrazerebralen Blutung
und erleiden um das 1,8-Fache eher subarachnoidale Blutungen. Der Zusammenhang zwischen
starkem Alkoholkonsum und diesen beiden Arten von Schlaganfällen war deutlicher als
bei einem ischämischen Schlaganfall." Ein ischämischer Schlaganfall wird durch Blutgerinnsel
verursacht, die erkrankte oder geschädigte Hirnarterien blockieren. Dazu kommt es,
wenn ein geschwächtes Blutgefäß wie ein Aneurysma platzt.
18.289
Schlaganfälle analysiert
Laut Larsson haben frühere Studien einen
Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und geringeren Werten des Proteins Fibrinogen
hergestellt, das die Bildung von Blutgerinnseln unterstützt. Damit könnte der Konnex
zwischen einem geringen bis gemäßigten Alkoholkonsum und dem geringeren Risiko eines
ischämischen Schlaganfalls erklärt werden. "Die negativen Folgen des Alkoholkonsums
auf den Blutdruck, einem der Hauptrisikofaktoren bei Schlaganfällen, könnte jedoch
das Risiko eines hämorrhagischen Schlaganfalls erhöhen und alle möglichen Vorteile
aufheben", gibt Larsson zu bedenken.
Für die Untersuchung wurden 25 vorausschauende
Studien analysiert. Zudem wurde eine Meta-Analyse durchgeführt sowie Daten der Cohort
of Swedish Men und der Swedish Mammography Cohort einbezogen. Damit entstand ein
Sample von 18.289 ischämischen Schlaganfällen. Der Alkoholkonsum wurde in allen Studien
entweder mittels eines Fragebogens oder Interviews ermittelt und in Hinblick auf
die Anzahl von Getränken standardisiert. Als leichter Alkoholkonsum galt dabei weniger
als ein Getränk pro Tag, als moderater ein bis zwei Getränke, als hoher zwei bis
vier und als starker mehr als vier Getränke.
Artikel vom 25. November 2016
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